Full text: Vom westfälischen Frieden bis zur Befreiung Europa's (Bd. 7)

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nu ncdernichtung des Jesuitenordens in Frankrrich. 
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Fs ist oben erzählt, daß die Pompadour, die Gebieterinn 
Ludwigs XV.um anständig bei Hofe erscheinen zu können, 
Palastdame der Königinn werden wollte. Dazu bedurfte es 
der Einwilligung der Königinn, die sehr religiöss war, und 
so spielte die Pompadour eine Zeitlang die Andächtige, ging 
in die Kirche, und setzte einen Beichtvater an, den Jesuiten 
de Sacy, einen schlichten Mann, von dem sie kein ernstes 
Wort befürchtete. Der wackerer Priester sagte ihr aber schon in 
der ersten Unterredung, wenn sie christlich leben wolle, so müsse 
sie den Hof verlassen, und zu ihrem Gemahle zurückkehren, 
unter keiner andern Bedingung werde er sie als seine Beicht⸗ 
tochter annehmen, sein heiliger Beruf verbiete ihm, zu einer 
Intrigue, ja zu sündhaften Cabale ihr die h. Sakramente 
angedeihen zu lassen. Die zurückgewiesene Pompadour schnaubte 
nun Rache gegen den ganzen Jesuitenorden, der so strenge auf 
Sittlichleit hielt, und der Minister Choiseul, ihr Geschöpf, 
auch ein Philosoph, theilte den Haß gegen die Jesuiten mit die 
sem verworfenen Weibe. Selbst Ludwig XV., welcher persönlich 
die Jesuiten schãtzte, war zu schwach, der Wuth dieser zwei Per⸗ 
sonen gegen den Orden zu steuern. Kaum war es in Franlk⸗ 
reich belannt, daß die Jesuiten bei den Machthabern des 
Hofes verhaßt waären, als zahllose Schriften gegen sie erschie⸗ 
nen. Schon lange hatten die Jansenisten sich nicht ohne 
Erfolg bemüht, die Jesuiten wegen ihrer angeblich laxen 
Sittenlehre verächtlich zu machen. Nach dem Kampfe mit 
grobem Geschütze träten die Ungläubigen mit vergifteten 
glühenden Dolchen, mit Witz, wahrscheinlichen Lügen und 
mit Hohn gegen sie auf. Wer sollte sich ihrer annehmen? 
Von den vielen Freigeistern am Hofe, von ungläubigen und 
unsittlichen Prinzen und Herzogen, war keine Hülfe zu erwar⸗ 
ten, zumal da die allmächtige Pompadour grollte. 
Ein besonderer Vorfall brachte auch bald die Par— 
lamenter gegen die Väter in Harnisch. Lavalette, der 
Vorsteher der Missionen in Martinique, war genöthigt, zum 
Unterhalte der dortigen Missionen, welche kein anderes
	        
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