Full text: Lehrbuch der bayerischen Geschichte

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S zu Ulm verglich, verlassen und von Maximilian von 
, dem Führer der Liga, der vorher die protestantischen 
Stände von Oesterreich zum Gehorsam gebracht hatte, auf 
dem weißen Berge bei Prag (1620) gänzlich besiegt. Fried¬ 
rich entfloh nach Holland, ward mit seinen Anhängern in die 
Reichsacht, und aller Würden und Güter verlustig erklärt; 
Böhmen mußte sich unterwerfen, der Majestätsbrief ward ver¬ 
nichtet, die protestantische Lehre unterdrückt, und die Union 
löste sich auf. Tie Reichsacht ward von der Liga vollzogen, 
indem Tilly, Maximilians Feldherr, die pfälzischen Länder 
des flüchtigen Kurfürsten an der Donau und am Rheine er¬ 
oberte, nachdem er selbst durch den Grafen Mansfeld bei 
Wies loch (Baden) (1622) eine Niederlage erlitten, aber den 
Markgrafen von Baden-Durlach bei Wimpfen und den Her¬ 
zog von Braunschweig bei Höchst (1622) gänzlich geschlagen 
und durch die Einnahme Heidelbergs sich der ganzen Pfalz 
bemächtigt hatte. Auf Maximilian wurde (1623) die seit 
Karl IV. mit der Pfalz verbundene Kurwürde übertragen. 
Dänischer Zeitraum (1625—1629). 
Indessen mochten die Protestanten, welche Friedrich V. 
verlassen hatten, wohl einsehen, daß seine Angelegenheit auch 
die ihre, sein Verderben auch das ihrige sei. Daher ver¬ 
bündeten sich die niedersächsischen Fürsten und wählten Chri¬ 
stian IV., König von Dänemark, Schwager Friedrichs V., 
zum Anführer des Bundesheeres, welcher auch im Bunde mit 
England, Holland und Frankreich ein zahlreiches Heer um 
sich sammelte. Dem Kaiser dagegen, welcher schon befürch¬ 
tete, Maximilians Stellung möchte zu mächttg, und sein An¬ 
sehen zu groß werden, wurde jetzt eine vortreffliche Stütze 
an Albrecht von Wallenstein, Fürst und später Herzog 
in Friedland (in Böhmen), welcher ihm ein auf eigene Ko¬ 
sten geworbenes Heer anbot, mit dem er Mansfeld an der 
Dessauer Brücke schlug und ihn bis nach Ungarn verfolgte. 
König Christian aber wurde von Tilly im Braunschweigi¬ 
schen geschlagen, verlor Holstein, Schleswig und Jütland. 
Die beiden Herzoge von Mecklenburg, welche die Dänen unter¬ 
stützt hatten, wurden aus ihren Ländern vertrieben; nur 
Stralsund widerstand der Belagerung Wallensteins. Im 
Frieden zu Lübeck (1629), welche die Vereinigung Däne- 
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