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1814 wöchentlichem Kampfe Paris zur Kapitulation (30. März 1814). Na—
poleon entsagte darauf für sich und seine Familie dem Throne, wogegen
ihm die Verbündeten EIba, seiner Gemahlin und seinem Sohne die
Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla überlieben. Der (I.)
Pariser Priede bestimmte dann, dat österreichs Anteil an Italien
(Bombardei und Venetien) durch den Po, den Tessin und den
Lago Maggiore begrenzt werden sollte. Bayern gab nun Tirol,
Vorarlberg, Salzburg und die oberössterreichisechen Landes-
teile wieder zrück. Die Ordnung der übrigen Fragen blieb dem
Wiener Kongresse unter dem Vorsitze Metterniehs überlassen (Sep-
814 tember 1814 bis Juni 1815). Daurch ihn bekam österreich die 1805 und
1I815 1809 abgetretenen „iIIyrischen Provinzen“ mit Dalmatien und
der Republixk Ragusa sowie den Parnopoler Kreis wieder. Die
österreichische Sekundogenitur in Toskana und die Tertiogenitur in
Modéena wurden wiederhergestellt. Dagegen verzichtete österreich auf
alle übrigen Gebiete, die es vor 1792 besessen hatte. Auch die deutsche
Kaiserwürde nalim Franz J. nicht mehr in Anspruch und begnügte sich
mit dem Vorsitze im „DDeutschen Bundé“.
1835 Im Jahlre 1835 folgte nach dem Tode des Kaisers Pranz- J. dessen
g Sohn Ferdinand 1. als österreichischer Kaiser. Im Jahre 1840 be—
kumpfte Osterreich nach dem kKonservativen Systeme Metternichs im Bunde
mit Rußland, England und Preuhen den eroberungssüchtigen Vizekönig von
1846 Agypten, Mehemed Ali, in Syrien (Erstirmung von Saida) und im
Jahre 1846 wurde die durch den Wiener Kongreot geschaffene Republik
Krakau iufolge des galizischen Aufstandes an österreich überlassen und
drei Jahre spũüter mit Galizien vereint. Der Aufstand der Lombarden
und vVenetianer gegen die österreichische Herrschaft im Mürz- 1848 sowie
der Angriff Sardiniens führte dauk der Siege Feldmarschall Radetzkys (bei
1848 Custoza 1848 und bei NOo-vara 1849) zu keiner Verringerung des öster-
1849 reichischen Besitzes. Unterdessen war am 2. Dezember 1848 nach der Ab-
1848 dankung Kaiser Ferdinands I.*) dessen Neffe Franz Josef'J. als Kaiser von
bis Osterreich gefolgt. Im Krimkrieg (1853 -1856) besetzten österreichisclie
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Truppen die Donaufürstentümer; doch schloß sich der LKaiser der
Allianz gegen Rußland nicht an. Aber im Jahre 1858 trat Napoleon III.
nach éeinem mit dem sardinischen Ministerprüsidenten Cavour getroffenen
Übercinkommen gegen Abtretung von Savoyon und Nizza auf Seite Sar-
diniens und verhalf diessem (1859) durch die Siege, welche die verbündeten
1859 Franzosen und Sardinier über die österreicher bei Magenta und bei
Solferino errangen, zur Erwerbung der Lombardei, welche österreieh
im Frieden von Zürich abtrat. Die aus ihrem Besitze vertriebenen
Zador Ferdinand J. lebte nach seiner Thronentsagung in l'rag (s 1875).