Won 768 bis 1096 n. Chr.
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und Schule». Persiens Sprache und Literatur lebten unter ihm
von Neuem auf. Er ließ den Kalender verbessern und die Dsche-
laleddinische Acre *) festsetzen, welche mit dem 16. Juni 1074
beginnt. Bei allen diesen Unternehmungen unterstützte ihn der
weise N izam. ei» persischer Dichter. Nach Maleks Tod zerfiel
der große Seldschuken - Staat in mehrere Reiche, welche, dem
Wechsel der asiatischen Staaken gemäß, im Laufe deö zwölften
und dreizehnten Jahrhunderts von ChowareSmiden, Kurden,
Mongolen und Osmane» verschlungen wurden.
d) Uebersicht der wissenschaftlichen Cultur der Araber. **)
Wichtiger als der politische Einfluß der vielen arabischen
Dynastien, die neben einander in Asien, Afrika und Spanien
herrschten, war die hohe Blüthe der geistigen Cultur, deren sich
die Araber in diesem Zeitraume erfreuten. Seit den frühesten
Zeiten schon für Poesie und Naturschönheiten empfänglich, eigne¬
ten sie sich um so eifriger griechische und syrische Bildung an,
je häufiger und »aber sie mit diesen gebildeten Völkern der da¬
maligen Zeit in Berührung kamen. Die milden und grausamen
Eroberer wurden nun milde und duldsame Beherrscher, und schon
der große Al Mamun erklärte, daß das Glück eines Volkes
nur in der Aufklärung bestehe!
Diesem Grundsätze getreu, wurden, wie früher unter Al
M a n f ii r und Haru n a l Raschid, unter mehrern seiner Nach¬
folger zu Bagdad, Bassora, Samarkand, Cahira, Tunis, Fez,
Marocco und Corduba arabische Acapemik», Universitäten, bei
*) Dschelal Eddin, d. h. Zierde de« Glaubens, war sein Lieblings-
Name.
**) Lakemachcr de fatis studiorum apud Arabes. Heimst. 1719}
J. J. Reiske de principibus Muhamed. qui aut ab eruditione
aut ab amore litt, et litteratorum claruerunt Lips. 1747}
C. E. Oelsn e r, Muhamed, Darstellung des Einflusses seiner
Lehre tc. Franks. 1810. Wachter, Lehrbuch der Literaturgeschichte,
Marburg 1804.