§. 135. Politische Geographie.
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jener Krieg aus, welcher beide Herzogthümer au Preußen gelangen ließ und
Deutschland eine neue Gestalt gab. Der dänisch redende Theil von Schleswig
soll an Dänemark abgetreten werden; doch wird noch über die Grenzen verhandelt.
In Holstein: Kiel, 18 T. Ew., Hauptstadt, Universität. Altona,
46 T.Ew., Sternwarte. Rendsburg, Festung. Glückstadt. In Schles¬
wig: Schleswig, 12 T. Ew., Hauptstadt. Eckernförde. Flensburg,
20 T. Ew. Apenrade. Hadersleben.
p. Das Herzogthum Sachsen-Lauenburg. Das Lauenburgische
Land war eine der von Heinrich dem Löwen auf seine eigne Hand gemachten
slavischen Eroberungen. Nach dessen Tode gelangte es nach einigen Wechsel-
fällen im Jahre 1227 an den Herzog Albrecht von Sachsen aus dem
Hause der Askanier. Dieser Zweig der Askanier zertheilte sich später in die
beiden Häuser Sachsen-Lauenbnrg und Sachsen-Witten berg. Bon
letzterem wird weiter unten die Rede sein. Sachsen-Lauen bürg starb
1689 aus, und Lauen bürg kam sammt dem damit verbundenen Lande
Haveln, nach einigen Weiterungen, da das Fürstenhaus Anhalt die Erbschaft
beanspruchte, an das Kurhaus Braunschweig Im Jahre 1814 erlangte
Dänemark den rechts von der Elbe liegenden Theil des Herzogthums als
Entschädigung für Norwegen. Während der Zeit der österreich-preußischen
Occupatio» der dänischen Lande <1865) trat Oesterreich Lauenburg an die
Krone Preußen ab. Mit den übrigen preußischen Provinzen ist das Land
durch Personalunion verbunden. — Laue n b » r g. Ratzeburg.
2. Das Königreich Sachsen.
Die Markgrafschaft Meißen gelangte 1127 erblich in die Hände der
Grafen von Wett in. Diese erbten nach dem Tode Heinrich Raspes
auch die thüringer Lande und nach dem Aussterben der Kurfürsten von Sach¬
sen-Wittenberg, s. o., den .Kreis Wittenberg und die Kurwürde, so daß
sie gegen Ausgang des Mittelalters, besonders auch durch den Silberreichtbuin
des Landes, das mächtigste Geschlecht in Norddeutschlaud waren und daher
wohl geeignet zur Führung der Protestanten. Im Jahre 1485 war der
ganze Besitz unter die beiden Linien der Brüder Ernst und Albert getheilt.
Die Albertinische Linie besaß den kleineren Theil mit der Hauptstadt
Dresden, die Ernestiner hatte» ihre» Sitz in Wittenberg und Tor¬
gau. In Folge des Schmalkaldischen Krieges gelangte aber (1547) die
Kurwürde und der größte Theil des Landes an die Alberkiner, und die Er¬
nestiner (Johann Friedrich) wurden mit den Landschaften in Thüringen
abgefunden. Daraus sind dann die sächsischen Herzogthümer entstanden. Im
Jahre 1583 starben die Grafen von Henneberg aus, und ihr Besitzthum siel
theilweise an Hessen (Schmalkalden), größtentheils aber an Sachsen und zwar
Schleusingeu an das neue Kurhaus, das übrige (Hildburghausen, Mei¬
ningen u. s. w.) an das herzogliche Haus. Das Kurhaus hielt seine
Besitzungen zusammen und vermehrte sie noch im Jahre 1665 durch die von
Oesterreich abgetrene Lausitz. Im herzoglichen Hause waren Theilungen die
Regel. Im Jahre 1697 wurde Kurfürst August II katholisch, um die Krone
Polens zu gewinnen; seitdem hat Sachsen mehr und mehr an politischer Be¬
deutung und Macht verloren und ist von 736 LMeilen auf 273 herabge¬
kommen. Der Königstitel wurde im Jahr 1806 angenommen.
Die Eintheilung, s. S. 549. Dresden, 146 T. Ew. Elbbrücke, reiche
Sammlungen für Kunst und Wissenschaft. Meißen, 11 T. Ew., Porzellan.
Pirna. Der Königsstein, die Bergstadt Frei bürg, 26 T. Ew. —
Leipzig, 92 T. Ew., in fruchtbarster, dichtbevölkerter Umgebung, im Herzen
Deutschlands, Kreuzungspunkt großer Heerstraßen, bedeutende Handelsstadt
durch ihre Messen, Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und der Buchdruckerei,