Full text: Geschichte der Teutschen

gebrochenen Unruhen zu stille,:, erhob sich endlich ein 
fürchterlicher Auflauf, und der Kaiser selbst wurde 
von den erhitzten Römern in seinem eigenen Pallaste 
belagert. Mit genauer Noth rettete ihn der Herzog 
von Baiern, und der Markgraf Hugo von Tuscien. 
Alles war in Teutschland über diese Beschimpfung er¬ 
bittert, und schon zogen zahlreiche Schaaren Kriegs¬ 
völker zusammen, um an den treulosen Römern blu¬ 
tige Rache zu nehmen, als der Tod des Kaisers im 
Jahre 1202 das Unternehmen vereitelte. 
Mit Otto III. war der Mannsstamm des Kai¬ 
sers Otto I., folglich auch das Erbrecht zur lombardi¬ 
schen - und zur Kaiserkrone erloschen; denn dieser hat¬ 
te sie sich nur für sich und für die Nachkömmlinge 
aus seiner Linie erworben. Doch der Herzog Hein¬ 
rich von Baiern, ein Urenkel des teutschen Königs, 
Heinrichs 1., der bereits von den teutschen Hauptna¬ 
tionen als teutscher König unter dem Namen Hein¬ 
richs II. erkannt wurde, glaubte auch auf Italien, 
und auf die Kaiserwürde rechtmäßigen Anspruch ma¬ 
chen zu können, und brachte eS mit Hülfe einer zahl¬ 
reichen Parthei, an deren Spitze der Erzbischof Ar/ 
Auls von Mailand stand, dahin, daß die bereits aufHar- 
duin, Markgrafen von Zvrea, gefallene Wahl für 
nichtig erklärt, und er zurMftdnige von Italien ge¬ 
wählt, und als solcher gekrönet wurde. Aber auch 
ihn erinnerte ein fürchterlicher Aufruhr zu Pavia, wie 
gefährlich die italiänisch^ Krone einem Teutschen sey. 
Dessen ungeachtet rmtchmbm er noch einen zweitne
	        
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