Full text: Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien

I. Die Völkerwanderung. 
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war es hauptsächlich, das nun durch sie in Trümmer 
fiel. Im I. 400 rückte Alarich mit seinen Westgothe» 
über die Alpen nach Italien vor und verbreitete Todes¬ 
schrecken durch das ganze Land. Stilicho wußte nicht 
anders zu helfen, als daß er die Truppen vom Rhein 
und von Britannien herbeirief. Mit diesen siegte er 
zwar und Alarich zog wieder ab. Aber jetzt siutheten 
Vandalen und Alanen, dann Sueven und Burgunder 
über den Rhein nach Gallien herein, verbrannten die 
Städte Mainz, Worms, Straßburg, Speier, Rheims; 
und ganz Gallien wurde eine Wüste. Dieselben Horden 
wandten sich 409 auch nach Spanien, und verheerten 
dieses Land auf gleiche Weise. Zugleich mußte Bri¬ 
tannien den von Schottland eindringenden Picten und 
Scoten überlassen werden, und die "Britten riefen die 
Angelsachsen aus Deutschland zu Hilfe, welche nun 
selbst im Lande blieben. So hatte das Reich wichtige 
Provinzen verloren. Unterdessen wurde Stilicho ermor¬ 
det. und Alarich, bitter gekränkt, kehrte nach Italien 
zurück. Des Kaisers Minister fuhren fort, ihn zu rei¬ 
zen, und so rückte er 410 racheschnaubend vor Rom. 
Er brachte der Sündenstadt das erste Wehe. Um Mit¬ 
ternacht wurden die Thore durch Verrath geöffnet. Der 
Schall der gothischen Trompeten und die Flammen weck¬ 
ten die Bewohner. Alarich forderte seine Leute auf, sich 
mit der Beute eines weichlichen Volks zu bereichern, 
die Wehrlosen dagegen und die Kirchen zu schonen. Die 
Straßen wurden mit Leichen bedeckt, und ein beträcht¬ 
licher Theil der Stadt ging in Flammen auf. Die 
Beute an Gold, Edelsteinen, Gefäßen, Seide, Purpur 
war unermeßlich. Nach 5 Tagen verließ Alarich die 
Stadt; und schon im Begriffe, auch Sicilien und Afrika 
zu überwältigen, wurde er von schnellem Tode wegge¬ 
rafft (4l i). Im Bett eines Flusses bei Consentia liegt 
er mit reichen Schätzen begraben; und noch ruhen un- 
rntdeckc unter den Wellen die Gebeine des großen Go¬
	        
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