Full text: Erzählungen aus der bayerischen Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Pfalz

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Glauben anzunehmen, dem sie selbst ergeben wären. 
Obgleich die katholischen ReichSstSnde dieser Ansicht 
immer widersprachen, und zur Erhaltung der Ruhe und 
Eintracht im Jahre 1522 auf einem Reichstage zu 
Nürnberg ausdrücklich erklärten, daß die Katholiken weder 
die Protestanten noch die Protestanten die Katholiken 
des Glaubens wegen bedrücken und verfolgen dürften: 
so fuhren doch die protestantischen Landesherren fort, 
ihre katholischen Unterthanen zur Annahme der neuen 
Lehre zu zwingen, und ihnen die Ausübung ihrer Re¬ 
ligion in jeder Weise unmöglich zu machen. In die 
Fußstapfen deS Herzogs von Zweibrücken trat auch 
Churfürst Friedrich II., der Weise genannt, welcher 
seit dem Jahre 1544 Ludwig dem Friedfertigen 
in der Regierung gefolgt war, so wie Friedrichs Nach, 
folger Otto.Heinrich von 1556 bis 1559. An die 
Churfürsten schlossen sich die meisten übrigen kleinen 
Landesherren an, und so kamen unsere Voreltern, welche 
katholisch bleiben wollten, allenthalben in eine sehr 
drückende Lage. Zwar wurde im Jahre 1552 zu Passau, 
zur Herstellung eines allgemeinen ReligionSfriedenS, den 
Katholiken wie den Protestanten freie Ausübung ihrer 
Religion zugesichert, aber umsonst. Die protestantischen 
Landesherren der Pfalz ließen sich das vermeintliche Recht 
nicht nehmen, ihre katholischen Unterthanen zu zwingen, 
protestantisch zu werden. Wer seinem Glauben nicht 
untreu werden wollte, war genöthigt, seine liegenden 
Güter um jeden Preis zu verkaufen und auszuwandern. 
So verloren die Katholiken ihr Vermögen und blieben 
die ärmern bis auf den heutigen Tag. Nur in den 
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