Full text: Erzählungen aus der bayerischen Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Pfalz

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Anstalt getroffen, als er, in Folge des Vertrages von 
Pavia, nach dem Tode Maximilian III. auch Bayern 
erbte. 
Diesen Regentenwechsel benützten die Oesterreicher, 
ihre alten Ansprüche auf Bayern neuerdings geltend zu 
machen. Karl Theodor, welcher keine Nachkommen 
hatte, war auch bereit, einen Theil seines Landes an 
die ländersiichtigen Nachbarn abzutreten. Aber nun 
fingen die Oesterreicher an, noch größere Forderungen 
zu machen; auch der Churfürst von Sachsen und andere 
kleinere Fürsten glaubten einen Theil von Bayern an 
sich reißen zu können; weßwegen dieses Land eine Beute 
für Viele zu werden drohte. Da traten aber Karl 
und Mar, die Herzoge von Zweibrücken, die nächsten 
Verwandten und einstigen Erben Karl Theod ors auf 
und verbanden sich mit Friedrich II., König von 
Preußen, um Bayern vor der drohenden Zerstückelung 
zu bewahren. AIS auch Katharina, die Kaiserin von 
Rußland, ihre Truppen gegen Oesterreich ziehen zu 
lassen versprach, hielt eS Maria Theresia für gut, im 
Jahre 1779 zu T e s ch e n in Schlesien Frieden zu 
schließen und die Untheilbarkeit von Bayern anzu¬ 
erkennen. 
Wie früher in der Pfalz, so that Karl Theodor 
auch in Bayern sehr Vieles zum Wohle des Landes. 
Er gab mehrere Verordnungen, durch welche die Forst¬ 
kultur, der Betrieb der Salzwerke zu Reichenhall und 
Traunstein, der Ackerbau, so wie die Bienen- und Sei¬ 
denzucht befördert wurde, suchte das Donaumoos 
auszutrocknen, verbesserte die Straßen und machte sich
	        
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