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Churfürsten von Pfalzbaiern gieng dieser Fried (vorzüglich
sehr nahe an; denn er verlor durch denselben ernen beträcht¬
lichen Theil seiner Erbstaaten, nämlich den größten Theil
der Rheinpfalz nebst allen dazu gehörigen, jenseits des
Rheins gelegenen Landern. Da der Churfürst vonBaiern
an dem Kriege ohnehin nachdrücklicher, als er von Reichs-
Wegen verpflichtet gewesen, Theil genommen, und nebst
seinem Kontingente für englische Hülssgelder noch ein be-
sonderesHeer gegen Frankreich hielt, so schloß er auch einen
Separatfrieden, der am 24. August 1801 zu Paris zu
Stande kam. Darinn verzichtete er auf seine jenseits deS
Rheins gelegnen Fürstenthümer und Grafschaften, und
Frankreich verhieß ihm dagegen eine vollkommene Entschä¬
digung durch andere deutsche Reichsländer von gleichem
Werthe und Ertrag zu verschaffen.
Um zu bestimmen, was und wie viel einem jeden
beschädigten deutschen Fürsten zur Schadloshalrung sollte
gegeben werden, wurde eine eigne Reichsdeputativn nie¬
dergesetzt. Rußland und Frankreich hatten den Entschädi¬
gungsplan entworfen, und festgesetzt, daß alle deutschen
Erzstifte, Hochstifte und Reichsabteyen in weltliche Für¬
stenthümer, Graf- und Herrschaften, alle Reichsstädte,
bis aufsechs, in Provinzialstädte sollten verwandelt, und
Deutschlands Fürsten, welche am Rhein ihre Länder verlo¬
ren hatten, zur Entschädigung überlassen werden.
Der am 26. Februar i8o3 erfolgte Reichsdepnta-
tions»Hauptschluß wurde bald darauf nicht nur von der
Reichsversammlung angenommen, sondern auch mir Vor¬
behalt einiger Bedingnisse genehmigt. —