Full text: [Bd. 2] (Bd. 2, [Schülerbd.])

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firdrrung er ein«, durch seltene Bücher und Hand¬ 
schriften sich auszeichnende, kostbare Bibliothek in 
München anlegte. Er besoldete daS glänzendste 
Orchester in Deutschland, welchem der berühmteste 
Tonkünstler jener Keil, Orlando Lasso, al- er¬ 
ster Kapellmeister vorstand; mit königlichem Aufwand« 
ermunterte er Gelehrte, Dichter, Künstler jeder Art, 
Maler, Baumeister und Bildhauer; er belohnt« sie 
mit Huld und Freigebigkeit,< daher man ihn den 
„Großmüthigen" nannt«. München selbst er¬ 
hob der Herzog zu einer der schönsten und berühm¬ 
testen Städte im südlichen Deutschland. 
Zagd- und Prachtliebe dagegen blieb Her¬ 
zog Albrecht- Schattenseite. Das Wild that 
zu einer Aeit, in welcher .ohnehin große Noth in 
Bayern waltete, den Bauern ungeheuren Scha¬ 
den, allein der Herzog war nicht zu bewegen, die¬ 
sem Uebelstand, auf Kosten seines Liebling-vergnügen-, 
einigermaßen abzuhelfen. Auch seine zu große Pracht¬ 
liebe verschlang große Summen und setzte Albrech¬ 
ten nicht selten in große 'Geldverlegenheiten, welch« 
zu heben dem Lande schwere Opfer kostete. Dieser 
Herzog unterhielt einen zahlreichen und glänzenden 
Hofstaat, erschien mit seiner fürstlichen Gemahlin 
nie anders als in prachtvollem Aufzuge, unterhielt 
auf dem Starnberger See eine förmliche kleine 
Flotte, ließ fremde Thiere, als Löwen, Leoparden 
u. drgl. füttern und verschwendete viele« Geld mit 
solchen Spielereien, dennoch liebte da- bayerische
	        
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