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mansche Instrumente wurden verfertiget. (Johann Mül¬
ler von Königsberg in Franken lehrte es). Compasse und
Reißzeuge waren weit berühmt. 1440 wurde daS Drath«
ziehen und der Guß der Kanonen statt des Schmiedens
erfunden. Peter Hele erfand die Taschenuhren (Nürn-
berger Eier). 1482 gab es Brillenmacher. 1480 beschäf¬
tigte Anton Koburger 24 Buchdruckerpressen. Auch zu
Bamberg wurde schon seit 1450 — 1460 gedruckt. Die
Bücher wurden bald vermehrt und verbreitet. Der berühmte
Abt Trithemius in Würzburg hatte eine Bibliothek vo«
2000 Banden. Im 1403 wurde die Hochschule zu Würz-
durg gestiftet, allein sie dauerte nicht lauge. (Doch 1589 hat
sie Bischof Julius mit reichen Einkünfte wieder versehen.)
Als Gelehrte zeichneten sich vorzüglich zu Würzburg aus:
Konrad Celtes, Johann Müller, Geiler von
Kaiserberg, Albert vonEub, Gregor vouHeimburg.
Religion.
Am Anfange des 15. Jahrhunderts erscheinen allmah»
lig die Irrlehren des Huß, finden aber in Franken, daS
die Hussiten mit Feuer und Schwert verheerten, keinen Ein¬
gang. Als Bauten für die Religion sind bemerkenswerth
die beiden schönen Kirchen von St. Sebald und St. Lorenz,
und die Frauenkirche zu Nürnberg, deren Bau am Ende
des 14. Jahrhunderts begann.
Neuere Geschichte. (Von 1517—1623.)
Erster Abschnitt.
Don dem Ausbruch der Reformation bis zum westphtlischen Frieden
(1517 —1648.)
Kurz nach der Einsperrung des unglücklichen Vaters
nahm Kasimir seine» Sitz zu Ausbach. Georg sah sei«