«rten Liebende ihre Verlobung, oder erklangen beim Schimmer 
hochlodcrnder Feuer alterthümliche Gesänge der Barden und 
Helden. 
17. 
Neue Einführung des Christenthums. 
Der Pabst in Rom, unterstützt von den rechtgläubigen 
Königen in Franzien. arbeitet« uiiabläßig an der Bekehrung 
der heidnischen Deutschen. Von den benachbarten Bischofs¬ 
sitzen zu Worms, Spcier, Straßburg, Augsburg (gegründet 
5«2), kamen vie Glaubensboten, fromme gelehrte Benediktiner- 
mönche, nach Bajoarien und in die benachbarten Slavenländer. 
Zuerst kam Haymeran (Emmeran) auf seiner Bekeh¬ 
rungsreise zu den Slaven und Avare». Von Herzog Theodol. 
(6N0—680) gastfreundlich aufgenommen, zog er von feiner ein¬ 
samen Bethütte in die alterthümliche Burg Reganespuruc zu 
des Herzogs Kindern Uta und Landprct, die vorher oft zu sei¬ 
ner Klause gewallfahrtet Er fand die „Metropolis und 
Hauptfestung des Volkes der Bawarier" volkreich, in blühen« 
dein Verkehr und Wohlstand, mit stattlichen Gebäuden, Ring¬ 
mauern und Streitthürmen von gehauenen Steinen noch auS 
der Römerzeit erhalte». So eben feierten die Einwohner die 
Siege, welche ihr Herzog über die unbändige» Avarenhorden 
erfochten. 
Doch plötzlich und heimlich nach drei Jahren that der 
fromme Manu Wallfahrt nach Rom: „Fremde Schuld zu 
büßen." Als Uta die Flucht des Gastfreundes vernahm, er¬ 
füllte ihr Jammer die väterliche Burg. Sie klagte den Verlust 
ihrer jungfräulichen Ehre Heymerans an. Die Umstehenden 
wehrten des Vaters Schwerd, die Brust der Entehrten zu 
durchstoßen. Die Unglückliche ward nach Italia verwiesen. 
Lamprecht aber ihr Bruder jagte Emmeran nach. Ihn bei 
Helphindorf ereilend und andonnernd: „Halt Ehrenräuber! 
Jungfrauenschänder!" stieß er ihn nieder, daß er in seinem