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Blute starb. Bald darauf ward die Unschuld des frommen
Mannes offenbar. Da wurde des Erschlagenen Leichnam heilig
gesprochen und über sein Grab in Regensburg ein prachtvoller
Dom erbaut, an der Stätte seines Todes aber ein Betkirchlein.
Der Mörder mußte flüchtig unter den Avaren in Elend sterben.
Rack Thüringen kam um diese Zeit der irländische Glau¬
bensbote Kilian mit eilf Gehülfe» an den Hof Herzogs Goz-
bcrt zu Wurzburg. Er traf noch Alles im tiefsten Heidenthum
an. Der Herzog selbst und vieles Volk der Gegend ließ sich
taufen; Gozberts Gemahlin aber den eifrigen Glaubenshelden
umbringen (637). Früher schon lehrte der heilige Kolum¬
ban, ein irländischer Mönch, bei den Sueven und Aleman,
nen, nach ihm sein vieleifriger Schüler Gallus, der das hoch¬
berühmte Kloster St. Gallen gegründet.
Der fromme Herzog Theodo II. (690-718) berief den
hochgelehrten Hrodbrecht oder Rupert von Worms nach Ba-
joarien, die alten Ueberreste des Christenthums unter seinem
Volke zu sammeln und wieder zu einem Ganzen zn vereinigen.
Der predigte und taufte längs der Donau bis hinab gen Lorch;
auch den frommen Herzog taufte er und sein ganzes Haus.
In Regensburg und Alt-Oetting wurden Kirchen zur Ehre
der Mutter Gottes erbaut, aller Orten aber erhoben sich Bet¬
kirchlein und Zellen, auch die Klöster Tetmons und Weihenste¬
phan. Ruprecht aber bauete aus dem verwilderten Getrüm¬
mer Juvavia's Kloster und Kirche und berief aus Franzienir
Gehülfen von dem Orden des heiligen Benediktus in den neuen
Bischofssitz. Seine fromme Schwester Erntrndis gründete da¬
neben ein Jungfrauenstift zu Ehren der Gottesgebärerin. Her¬
zog Theodo begabte darauf die neue Gründung freigebig mit
Salzpfannen, Leibeigenen und Dienstleuten, äuch mit Feldern,
Wäldern und Almen. Hochbetagt machte er noch eine Bu߬
fahrt nach Rom (716—717). Der Pabst ordnete drei geistli.
che Boten, den Herrn der Bawarier in sein Land zu geleiten
und daselbst Kirchen - Ordnung nach römischer Satzung aufzu¬
stellen. Und er gebot ihnen, Erzbisthümer zu gründen, ehrlose
Priester auszustoßen, Zauberwesen, Götzenopfer und Zweiwei-