Full text: [Theil 1, [Schülerbd.]] (Theil 1, [Schülerbd.])

A2 Geschichte ber Römer 
Hülfe gerufen hatte. Da sich die Heere am Fluße Anis 
näherten, stellte Tullus die Albanischen Hülfsvölker gegen 
die Fidrnatcr, er selbst stand gegen die Vejcnter. Met- 
tus Fuffetius sollte die Fidenater angreifen, aber er entzog 
sich treulose dem Gefechte, und bewegte sich seitwärts in 
Erwartung des Ausganges. Als das römische Heer sich 
von seinen Bundesgenossen verlassen sah, wankten die 
Glieder, aber Tullus rief den zagenden zu: die Bewegung 
der Albaner sey auf seinem Befehl geschehen, um die Fide- 
Nater zu umringen. Diese wandten sich jetzt zur Flucht, 
um nicht von ihrer Stadt abgeschnitten zu werden. Tullus 
kehrte sich schnell gegen die Vejcnter; diese wichen ohne 
vielen Widerstand, sie warfen die Waffen weg; am Ufer 
des Anio wurde eine große Anzahl erschlagen, mehrere 
fanden den Tod in dem Flusse. Tullus strafte den Verrath 
dcs Mettus mit wilder Grausamkeit. Er lies ihn im Ange¬ 
sicht der beiden Heere durch Pferde zerreißen, und um 
allen Gelegenheiten zu künftigen Empörungen ein Ende 
zu machen, wursie die Stadt Alba bis auf den Grund zer¬ 
stört. Ihre Einwohner brachte er nach Rom, und nahm 
die vornehmsten derselben in den Senat auf. 
Nach diesem glücklichen Erfolge wandte Tullus seine 
Waffen gegen die Sabiner, über die er durch Hilfe seiner 
Reuterey, einen vollständigen Sieg erhielt. So schien jeder 
neue Krieg,, der andere Staaten entvölkerte, dem römi¬ 
schen neue Unterthanen und neue Stärke zu geben. Viel¬ 
leicht aus der Ueberzeugung, daß der Zustand des Krieges 
für das römische Volk der wünschenswerthcste sey, unter¬ 
nahm der König einen neuen Krieg wider die Lateiner, 
der aber von beyden Seitens sehr langsam geführt wurde. 
Es siel gar keine Schlacht vor, keine Stadt wurde erobert, 
ausser Medullia, die ehemals eine römische Colonie hatte 
aufnehmen müssen, und deswegen der Plünderung der Krie¬ 
ger Preis gegeben wurde, um künftige Abfälle zu ver¬ 
hüten. Dieser Krieg dauerte fast während der ganzen 
übrigen Zeit der Regierung dieses Königs fort; das Ende 
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