Full text: Geschichte des Alterthums (Bd. 1)

324 Krieg mit Perseus von Macédonien. 
ropa vertreiben zu helfen. Bald aber nach der Schlacht bei 
Magnesia erfuhr er nur Undank von den Römern, indem sie 
nichts unterließen, um ihn vollends aller Selbstständigkeit zu 
berauben, alle Klagen der Nachbarn wider ihn anhörten, in 
Thracien wie in Thessalien ihm entgegentraten und dadurch ihn 
bis zur äußersten Wuth gegen sie aufbrachten. Diese benützte Per¬ 
seus, Philipps älterer Sohn, um seinen Vater gegen den jün- 
gern Bruder Demetrios, als einen römischen Spion, einzuneh¬ 
men. Er reizte ihn so lange, bis er den Demetrios hinrichten 
ließ. Als aber kurz darauf Philipp H. die Unschuld des Gemorde¬ 
ten erkannte, endigte er in Gram und Verzweiflung sein Leben 179. 
III. Mit Perseus, König von Macédonien. 
8. Perseus sucht eine neue Coalition von Königen zu Stande 
zu bringen. 
Perseus, Nachfolger Philipps II. hatte den Plan entwor¬ 
fen, sich von der Herrschaft Roms frei zu machen. Da sein 
Vater noch in den letzten Jahren mit vielem Eifer sich zum 
Kriege gerüstet hatte, so fand er eine volle Schatzkammer und 
ein zahlreiches, wohlgeübtes Heer. Griechische und asiatische 
Staaten, Thracien und Jllyrien, ja, selbst Karthago konnten 
leicht von ihm gewonnen werden. Schon hatte der arglistige 
Uebermuth der Römer ihre früheren griechischen Bundesgenossen 
so sehr ihnen entfremdet, daß sich die Rhodier mit Perseus 
verbanden und der achäische Bund sich zu ihm neigte. Mit dem 
Könige von Syrien, Seleukos Philopator, dem Sohne des bei 
der Plünderung des Tempels von Elymais erschlagenen Antio- 
chus, verband er sich durch Vermählung mit dessen Tochter; 
dem Könige Prusias von Bithynien, bei welchem Hannibal 
nach dem Frieden mit Antiochus gastliche Aufnahme gefunden 
hatte, bis er hier, von den Römern ereilt, durch Gift dem 
Tode durch Feindeshand entging, gab K. Perseus seine Schwe¬ 
ster zur Gemahlin. Ging Perseus umsichtig zu Werke, so 
vermochte er eine neue und viel folgenreichere Coalition von Für¬ 
sten und Völkern zu Stande zu bringen, als sein Vater Phi¬ 
lipp oder Antiochus III. Allein sein thörichter Geiz trieb die 
Bastarner, ein kriegerisches, vielleicht deutsches Volk, zurück, 
und es bewirkte überhaupt die Niedrigkeit seiner Denkart, wo-
	        
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