Full text: Geschichte des Alterthums (Bd. 1)

Sieg der Römer über Macédonien u. Folgen desselben. 32^ 
sey, dieses auf sein eigenes Haus zu wenden. Dann verließ 
er bei Sonnenaufgang mit der Flotte den Hafen von Brundu- 
sium, gelangte in der neunten Stunde nach Corcyra, am fünf¬ 
ten Tage opferte er für das Wohl des Heeres zu Delphi, 5 
Tage später war er im Lager, trieb den Perseus aus seiner 
uneinnehmbaren Stellung, besiegte ihn in der Entscheidungs- 
schlacht bei Pydna, (Sept. 168), und während seine Vorgänger 
im Commando ihren Nachfolgern den Krieg schwieriger überge¬ 
ben hatten, als sie selbst ihn getroffen, beendigte er in 15 Ta¬ 
gen denselben mit Unterwerfung aller macedonischer Städte, mit 
Erbeutung eines ungeheuren Schatzes, mit Gefangennehmung des 
Königs und seiner Kinder zu Samothrake (tiaàentibus prope 
ipsis Diis). Ohne allen Verlust setzte er das siegreiche Heer 
mit der Beute und den Gefangenen nach Italien über. Noch¬ 
mal flehte er zu den Göttern, wenn ein Glückwechsel statt 
finden sollte, denselben über ihn zu verhängen. Da starb ihm 
sein jüngerer Sohn, 12 Jahre alt, vor dem Triumphe, dem 
schönsten, den bis dahin das römische Volk gesehen hatte, 
und wobei der letzte makedonische König mit 3 Söhnen in 
Fesseln vor dem Siegeswagen schritt. Drei Tage nach dem 
Triumphe starb auch der ältere Sohn des siegreichen Feldherrn, 
und Aemilius Paullus berichtetete zugleich dem römischen Volke 
den Sieg, den er errungen, und die Verwaisung seines Hauses, 
die er erlitten. 
12. Entscheidendes Uebergewicht der Römer über die makedo¬ 
nischen Monarchien. 
Von nun an war jedes bewaffnete Auftreten der macedo- 
nisch - hellenischen Könige vernichtet. Römische Gesandte reichten 
hin, die Streitigkeiten zwischen Aegypten und Syrien zu schlich¬ 
ten, so daß der römische Legat Popillius dem Könige Antiochus 
einen Kreis im Sande zog, aus dem er nicht treten durfte, 
ehe er sich nicht entschied, ob er von der Bekämpfung Aegyptens 
abstehen wolle. Der Stolz von Rhodos ward nun gebrochen, 
und nur der Schein von Freiheit ihr noch gelassen. Um 
den Römern zu dem Siege über Macédonien, der die könig¬ 
liche Macht in Vorderasien schwinden machte, Glück zu wün¬ 
schen , kam König Prusias von Bithynien nach Rom und nannte 
sich selbst einen Freigelassenen des römischen Volkes. Jetzt ent-
	        
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