Full text: Geschichte des Alterthums (Bd. 1)

Cäsar in Gallien. 359 
Pompejus in Asien bestätigt wurden, und erließ, um die Ritter 
zu gewinnen, den Pächtern der asiatischen Einkünfte ein Drit-, 
theil ihres Pachtes. An Publius Clodius, einem ausschweifen¬ 
den und zu allem feilen Manne, welcher durch ihn Volkstribun 
wurde, erwarb er sich den eifrigsten Anhänger und hewirkte 
durch ihn erst die Entfernung Cato's, der den Auftrag erhielt, 
Cyprus in eine römische Provinz umzuwandeln, und dann auch 
die Entfernung Cicero's, dem sein Auftreten gegen Catilina zum 
Verbrechen gemacht wurde. Als dann Cäsar's Consulat zu 
Ende war, wurden ihm (58) beide Gallien nebst Jllyrien auf 
fünf Jahre als Provinz zu Theil. Dadurch hatte er nun Ge¬ 
legenheit, sich auch hohen Kriegsruhm, woran Pompejus ihn 
jetzt noch übertraf, zu erwerben, und in der Nähe Rom's konnte 
er überdicß ein Heer für seine weiteren Plane bilden. 
4. Eroberung Galliens. 
Gallien jenseits der Alpen, dem größten Theile nach rioch 
von den Römern unbesiegt, wurde binnen acht Jahren von 
Cäsar unterjocht. In dem Jahre 58 gewann er durch die 
Befreiung der Gallier von helvetischen und den deutschen Stäm¬ 
men, denen Ariovist Wohnsitze in Gallien einzuräumen gesucht 
hatte, Gelegenheit, sich in die gallischen Angelegenheiten zu 
mischen. Später in den Jahren 57 und 56 unterwarf er 
ganz Gallien, dann von 55—53 machte er Versuche zu Ein¬ 
fällen in Deutschland und Britannien; von 53—51 mußte er 
Empörungen in Gallien dämpfen und endlich in dem Jahre 50 
beschäftigte er sich mit friedlichen Einrichtungen in dem jen¬ 
seitigen Gallien und der Beobachtung der Ereigniffe in Rom, 
denen er eine beliebige Wendung zu geben hoffte. 
5. Pompejus schließt sich an die Senatspartei an. 
Mittlerweile hatte Cäsars kühnes und rücksichtsloses Auf¬ 
treten gleich anfänglich selbst dem Pompejus Besorgnisse eingeflößt. 
Um nicht alle Volksgunst durch Beistimmung zu den Gewalt¬ 
thaten der cäsarianischen Partei zu verlieren, betrieb Pompejus 
die Zurückberufung des M. Tullius Cicero, welche er aber erst 
im folgenden Jahre (57) durch den Volkstribun Milo durchsetzte. 
Vom April 58 bis September 57 hatte die Zeit der 
Verbannung Cicero's gedauert. Als er Rom verließ, herrschte
	        
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