Full text: [Zweyter Theil, [Schülerbd.]] (Zweyter Theil, [Schülerbd.])

Das teuts. Reich begründ, feine Unabhangk. 251 
wie ct* wünsche, weil die Könige von Frankreich und 
Neapel anders dächten, als er! 
Diese Antwort erregte allgemeinen Unwillen; Um 
kurz von der Sache zu kommen, wurde ein allgemeiner 
Reichstag nach Frankfurth ausgeschrieben, zu dem alle 
Fürsten, und alle Edelleute, sogar die Bürger des teut-. 
scheu Reichs geladen wurden. Der Kayser erschien selbst 
und erzählte der Neichsversammlung nicht ohne Rüh¬ 
rung, welche Mishandlnngen er feit dem Antritt seinen 
Regierung von den Päpsten habe erdulden müssen. Zu» 
gleich legteer sein apostolisches Glaubensbekenntnis; 
um zu beweisen, wie weit er von aller Keherey ent¬ 
fernt sey. Am Ende forderte er alle Reichsstände auf, 
mit ihm seine und des Reichs Rechte gemeinschaftlich zu 
schützen. Man beehrte seine Offenheit von allen Seit 
ten mit den verdientesten Lobeserhebungen und nannte 
ihn einstimmig einen wackern, ädeln und vortreflichen 
Mann. Damit waren aber die Churfürsten noch nicht 
zufrieden. Sie fanden durch die Anmassungen des frant 
zösischen Königs ihre Würde besonders gekrankt und be¬ 
gaben sich izz8 nachRense, wo sie ihre Vorrechte,, 
einen teutschen König ohne irgend jemandes, selbst oh¬ 
ne Hinzuziehung des Papstes, zu wählen, zu vertre¬ 
ten und aufs neue vest zu begründen hoften. Hier wur¬ 
de denn am r;. Just 133? das berühmte Bünd- 
niß (das unter dem Nahmen des ersten Churver- 
estns in der Geschichte bekannt geworden ist) zu 
Stande gebracht. Es galt, als ein Reichsgrund¬ 
gesetz, wodurch das teutsche Reich für völlig unab¬ 
hängig erklärt wurde. Dadurch war denn die päpstliche 
Macht über das teutsche Reich auf einmahl dahin und ist 
es auch geblieben bis auf den heutigem Tag!
	        
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