16 7.Zeitr. Unzufriedenheit mit Wenzeln.
zweiten Mainz, Trier und Cölln, Pfalz, Hes¬
sen und Baden; zur dritten Barern, Oesterreich,
Lothringen, die Grafen von Würtemberg und Oet»
tingen und die Bischöffe von Straßburg, Augsburg
und Regensburg; zur vierten die Btschöffe von
Bamberg, Würzburg und Eichstatt, der Landgraf
von Thüringen, der Markgraf von Meißen und der
Burggraf von Nürnberg.
Wenzels Pflicht wär es nun allerdings gewe¬
sen, eine Zeit lang in Teutschland zu bleiben, aber
er zog nach Vollbringung dieses Geschäftes sogleich
nach Böhmen zurück und als die teutschen Fürsten
darüber ihr Mißvergnügen äußerten, gab er ziemlich
trotzig zur Antwort, daß der, welcher mit ihm Et¬
was zu sprechen habe, nach Böhmen kommen könne.
In Böhmen machte er sich durch eine Menge Laster
außerordentlich verhaßt. Er druckte seine Untertha¬
nen mit allerhand Steuern, die er ihnen auflegte,
und vergab sich seinen ganzen Respekt, da er fast
keinen Tag nüchtern war. Ueberall begleitete ihn
ein großer Bullenbeißer, den er, um sich einen kö¬
niglichen Spaß zu machen, auf die Leute hetzte.
Was aber die Böhmen vor allen andern auf ihn er¬
bitterte, war sein grausames Benehmen gegen den
Johann Pomuk (oder den nachherigen Schutz¬
heiligender Böhmen, -Nepomuk) der Vicar des
Erzbischofs.zu Prag war. Er ließ diesen schuldlo¬
sen Mann, der sich ihm in kirchlichen Angelegenhei¬
ten nicht ohne Bedacht widersetzt hatte, auf das
grausamste foltern, ihm die Hände auf den Rücken