Full text: [Dritter Theil, [Schülerbd.]] (Dritter Theil, [Schülerbd.])

2'02 io. Zeitr. Unruhen in Brabankr 
wäre Oesterreich Unabhängig von jeder andern 
Macht gewesen. 
Perls. Glückte denn der Entwurf? 
Pastor. Barern schien gar nichts dagegen 
zu haben, und die russische Kaiserinn, Katharina II. 
unterstützte das Gesuch — nur Friedrich II. war 
darwider und brachte am 23 Juli 1735. den be¬ 
rühmten teutschen Fürstenbund zwischen 
Brandenburg, Sachsen, Hannover, Braunschweig 
und Hessen kassel zu Stande, der die Aufrechchal- 
tung der teutschen Verfassung, die Unzerthcilbar- 
feit des teutschen Reichs durch Tausch, Verkauf 
oder Abtretung zur Absicht hatte. Oesterreich und 
Rußland traten nun von selbst zurück und gaben 
den Plan als nichtig auf. Aber nicht nur die¬ 
ser Plan, sondern auch die Neuerung«» und Ein¬ 
griffe in ihre alten Rechte, die Aufhebung dev 
Klöster, die Umwandlung der Justiz- und Regie¬ 
rungsform erbitterte die Niederländer dermaasse» 
gegen den Kaiser, daß sie i. I. 1787 in laute Kla¬ 
gen und Unruhen ausbrachen. Josef that alles 
mögliche, um den Frieden wiederherzustellen und 
gab sogar hier und da nach, weil er dadurch die 
verlohrne Liebe wieder zu gewinnen hoffte, aber 
, der alte Groll war zu mächtig , und man ver¬ 
sagte ihm, als er bald daraus mit den Türken in 
Krieg verwickelt wurde, in den Städten Brabants 
und Hennegaus die gewöhnlichen Hilssgelder und 
Truppen. Unter den Mißvergnügten standen der 
Erzbischof zu Mecheln, Graf von Frankenberg, der 
Herzog von Abremberg, und ein Advokat, van 
der Noor, an der Spitze. Jetzt verlohr Josef die 
Geduld und griff zur Strenge. Vor allen Din« 
.gen wurde die Versammlung der Stände von Hen« 
chegau aufgehoben. Brabant erfuhr nicht lange
	        
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