Metadata: Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen

113 
Vf 
13C Der Erlöser. 
Durch Adam's Sünde wurden wir 
Auch sterblich, strafbar, Sünder, 
Vergiftet und verderbt von ihr; 
Denn wir find Adam's Kinder. 
Ach! hätte Gott nicht unsre Noth 
Mitleidig angesehen, 
Wir trügen noch der Sünde Joch 
Und müßten einst vergehen. 
So tief find wir herabgebracht: 
Seit jenem schweren-Falle 
Herrscht durch der Sünde Fluch und 
Macht 
Der Tod jetzt über Alle. 
In solcher Noth verhieß unö Gott, 
Selbst Seinen Sohn zu geben, 
Daß wir, erneut zur Seligkeit, 
Ihm wieder möchten leben ! 
Er, der an unsre Stelle trat 
Zum Opfer hingegeben, 
Er ist das Licht, Er ist der Pfad 
Zur Wahrheit und zum Leben. 
Sein Schutz umgibt die, die Er 
liebt, 
Wenn sie nur freudig glauben; 
Die Er bewacht, kann keine Macht 
AuS Seiner Hand Ihm rauben! 
O, wie undankbar, wie verrucht 
Ist der, der Ihn verachtet, 
Sein Heil allein bei Menschen sucht, 
Nicht Gottes Liebe achtet! 
Wer in der Noth, die ihn bedroht, 
Bloß Hülfe sucht auf Erden, 
Der muß in Zeit und Ewigkeit 
Vor Ihm zu «chanden werven! 
Wer hofft auf Gott und Ihm vertraut, 
Wird nimmermehr zu Schanden, 
Und wer auf diesen Felsen baut, 
Legt Noth und Tod in Banden. 
Die Hölle weicht, von dem gebeugt, 
Der zu dem Herrn gestehet; 
Wer sich nur fest auf Gott verläßt, 
In allem Kampf bestehet! 
137. Die wüste Insel. 
Ein reicher, gutthätiger Mann wollte einen seiner Sclaven 
glücklich machen: er schenkte ihm die Freiheit und ließ ihm ein 
Schiff mit vielen köstlichen Waaren ausrüsten. „Geh", sagte er, 
„und segle damit in ein fremdes Land; wuchere mit diesen Waa¬ 
ren, und aller Gewinn soll dein sein." — Der Sclave reiste ab» 
aber kaum war er einige Zeit auf der See, als sich ein heftiger 
Sturm erhob und das Schiff gegen eine Klippe ^warf, daß es 
scheiterte. Die köstlichen Waaren versanken im Meere, alle seine 
Gefährten kamen um, und er selbst erreichte mit genauer Noth 
das Ufer einer Insel. Hungrig, nackt und ohne Hülfe ging er 
tiefer ins Land hinein und weinte über sein Unglück, als er von 
fern eine große Stadt erblickte, aus der ihm eine Menge Einwoh¬ 
ner mit großem Geschrei entgegen kam. „Heil unserem Könige!" 
riefen sie ihm zu, setzten ihm auf einen prächtigen Wagen und 
führten ihn in die Stadt. Er kam in den königliffM Palast, wo 
man ihm einen Purpurmantel anlegte, ein Diadem M> seine Stirn 
band und ihn einen goldenen Thron besteigen ließ. Die Vorneh«
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.