Full text: [Dritter Theil, [Schülerbd.]] (Dritter Theil, [Schülerbd.])

Krieg mit d. Venetkan-rn. Ligev. Cambray. 6i 
Grade erwachen, ja! man behauptete allgemein, "daß 
Ludwig sogar den Gedanken gefaßt habe, sieb nicl>t 
nur ganz Italien, sondern auch das ganze römische 
Reich zu unterwerfen. Max , darüber cntt' stet, 
brach mit einer zwar nur geringen Armee auf und 
gieng nach Trient, wo er sich den Titel: Erwähl¬ 
ter römischer Kaiser beilegte, dann begab er 
sich in Vas Venetianische Gebiet, wo er ober so übel 
empfangen ward, daß er kaum^mit dem Leben da¬ 
von kam. Die Benetianer, dadurch muthig ge¬ 
macht, nahmen ihm Gvrz, Portonavne, 
Triest und Fiume weg, und wahrscheinlich 
würden sie sich damit noch nicht einmal begnügt 
haben, wenn nicht der Bischof von Trient zwischen 
den feindlichen Parthcien einen Waffenstillrstand von 
Z Jahren zu Stande gebracht hätte. Statt nun, 
daß man vorherchie Eroberung des ganzen römischen 
Reichs dem Könige Ludwig von Frankreich laut zuge¬ 
schrieben hatte, legte man sie jetzt im Stillen den Ve- 
uetianern bei. Dieß bewog den Kaiser, mit Frank¬ 
reich gemeinschaftliche Sache zu machen. So ent¬ 
stand die berühmte Lige von Cambray, oder 
Maxens Bund mit dem Könige von Frankreich, dem 
Könige Ferdinand von Arragonien und dem Papste 
Julius (iZoZ gegen Venedig. Die Hauptabsicht 
desselben war, den Venetianern alle die Länder, 
welche sie seit kurzem an sich gebracht hätten, mit 
gewafneter Forst wieder abzunehmen. 
Max suchte aus einem Reichstage zu WormS 
(1509) das teutsche Reich in das Interesse dieses
	        
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