Full text: Die Hohenzollern und das deutsche Vaterland (Teil 2)

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Königsberg fort bis zum 8. März, an dem der König mit seinen Gefolgen 
emen prächtigen Auszug hielt, jedoch in der Stille durch ein andres Tor 
in die Stadt zurückkehrte und am folgenden Tag erst die Rückreise antrat. 
31. (33.) Die Greußen in der Schlacht bei Hurin. 1706. 
Danksagungsschreiben des Kaisers Joseph I. an den Fürsten Leopold von 
Dessau. 
Theatrum Europ. XVII. S. 91 und Lünig, Reichskanzlei VI. Nr. 216. 
Hochgeborner lieber Oheim und Fürst! 
Mit was für unermüdlichem Eifer, Vorsicht und Wachsamkeit Eurer 
Liebden mir untergebene königlich preußische Völker nicht allein den schweren 
Zug nach Italien vollbracht, sondern auch bei dem Angriff, der Besteigung 
und Überwältigung des verschanzten feindlichen Lagers vor Turin eine 
ungemein tapfere, mutige und ruhmwürdige Anführung, mithin ein hohes 
Beispiel von tüchtigen Obersten und standhaften Soldaten mit besonderer 
Auszeichnung erwiesen haben, haben die mir eingeschickten Berichte nicht 
sattsam genug beschreiben und entwerfen können: also, daß Eurer Liebden 
und den königlich preußischen Truppen billig des mit gnädigstem Beistande 
des Allerhöchsten erfochtenen ansehnlichen Sieges ein großer Anteil gebührt. 
Darum ich denn Euer Liebden meine sonderliche dankbare Freude und 
den Euch vom Publikum zukommenden Ehrenruhm bezeigen und abstatten, 
sodann meine kaiserliche fortwährende Gewogenheit bestätigen und zu- 
gleich mitauftragen will, Eure Liebden möchten den andern unter bero 
Kommando stehenben königlichen preußischen Generalen unb Offizieren, bie 
dem Beispiel von bero Mut und Tapferkeit zur Erringung des erworbenen 
Ruhmes standhaftig gefolgt haben, mein Wohlgefallen andeuten, sie auch 
meiner kaiserlichen Gnabe versichern in der festen Zuversicht, Euer Liebden 
werden bei ben von ber starken Hanb bes allmächtigen Herrn ber Heer¬ 
scharen, der Gerechtigkeit meiner unb ber Verbündeten Waffen nun weiter 
sich barbietenben Gelegenheiten unb Operationen uns noch fernerhin bero 
patriotischen Eifer unb tapferes Zutun zu bestänbiger Wohlfahrt ber ge¬ 
meinen Sachen unausgesetzt angebeihen lassen. Ich verbleibe Euer Liebben 
mit kaiserlichen Gnaben unb allem Guten wohlgewogen. 
Gegeben in meiner Stabt Wien ben 28. September im siebzehn- 
hunbertunbsechsten Jahr. 
Euer Liebben 
gutwilliger Oheim Josephus. 
32. (33.) Der preußische Staat unter Friedrich I. 
Friedrich II.: Memoires pour servir ä l'histoire de la maison de Brande- 
bourg. S. 229 ff. In M. Schilling: Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit. 
Berlin 1884. Übersetzungen S. 9. 
Der Hofstaat war zahlreich unb glänzend; Gelb, gab es infolge ber 
Zahlung von Hilfsgelbern seitens frember Fürsten im Überfluß; ber Auf- 
wanb zeigte sich in den Bedientenkleidungen, den Gewändern, an der Tafel,
	        
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