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Wenn auch di» Kaiserin Katharina von ihrer früheren An¬
sicht, daß Fridrich ihr bei ihrem Gemale durch seinen Rat
entgegen gewesen, durch die Auffindung der betreffenden
Corrcspondenz gänzlich zurükgekommcn war, und im August
schon Kolberg und die Vestungen in Preussen übergeben
ließ, hatten doch Preussen und ein Teil von Pommern hart
genug durch die Russen gelitten. Die Franzosen bliben im
Besitze der rheinischen Plätze Preussens bis zum Friden; da¬
für hielten sich die Preussen in Sachsen, und von Schle¬
sien blib nur noch Glatz durch die Oestreicher besezt.
Da sowol Georg IM. und Bute als Ludwig XV. und
Choiseul den Friden ersehnten, rükten die Vorbereittungen
dazu, sobald in dem sardinischen Gesandten der vermittelnde
Punct gefunden war, rasch vorwärts. Bereits im Septem¬
ber gieng der Duc de Nivernois nach London, der Herzog
von Bedford nach Paris, um das weitere zu unterhandeln,
wobei sogleich auch Spanien herbeigezogen ward; am 3ten
Nov. bereits wurden, wie oben erwänt, die Präliminarien
zu Fontainebleau unterzeichnet, von Choiseul, Bcdford und
von dem spanischen Gesanden Grimaldi. Schon in den
Präliminarien hatte im Grunde England alle Interessen
Preussens aufgeopfert, wärend sich die englische Nation über
dies Verfarcn in höchstem Unwillen äußerte. Natürlich stei¬
gerte sich dadurch nur das einmal eingetretene Misverhält-
nis, und der am 10ten Februar 1763 zu Paris abgeschlvßene
Böhmen waren mehr eder weniger durchaus verwüstet; Sachsen war zu Grunde ge¬
richtet und ausgcsogen; Hannover war verarmt; nichts desto weniger bliden auch im
Winter noch die Franzosen dicffeit und jenseit des Rheins im Desipc preussischer Städte
und Länder, Sachsen blib von Dcstrcichern und Preussen defezt und ward von ihnen
ausgcsogen; Kleist nachdem er Franken geplündert und des Reichs und seines Lber-
' Hauptes, welches die Schwachen gegen den Ucdcrmütigen hätte schüycn sollen, gespot¬
tet, nam seine Winterquartire im Weimarschen, nachdem er noch erst gelegentlich
Schlcusingen und Vodurg heimgesucht hatte. Die Wclhadenden, denen nach unsäg¬
lichen Erpressungen noch etwa» üdrig blrb, muStcn sich in gutem Gelde ouSgelihme
Hapitalien in östreichischem Kupfer und Parir oder i.ypreussischem Judengelde zurük-
zolen laßen, welches gleich nach dem Friden auf den 4ttn Teil seines bisherigen
Wertes heradgcsczt ward. Die Destreicher hatten, wie sie pflegen, in phlegmatischer
Klugheit im Trüben gefischt: ihr reiches Land hatte nicht gelitten; andere hatten für
sie gefochten und gezalt, und ihr guter Franz hatte als Bankier die Eonjuneturen be-
nuzt, wärend er als deutscher Kaiser nicht einmal die Reichsstadt Hamburg gegsn
die Ohnmacht der Dänen schüfen tonte eder wolte. Der König von Dänemark nämlich
sandte, als er von Peter Ul. mit Krieg bedror ward, eine Abteilung seines Heeres
und brandschazte die Stadt um eine Million Taler, rersiette aber das gehäßige der
Sache unter dem milden Dorre A ziehen."