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diese auf dem gerichtlichen Wege, wo sie durch den ehema-
ligen Minister glauben beeinträchtigt zu sein, ihr Recht su¬
chen dürfen. — Dies Versaren war gewiss das mildeste,
was man gegenüber von einem Manne beobachten kontc, der
sich im Namen einer falschen Ansicht so enlsezliche und zal¬
lóse Gewaltschritte und Ungerechtigkeitzn erlaubt hakte.
Weniger gewaltsam als in Portugal machte sich die¬
selbe Ansicht vom State geltend in Spanien. Hier war
17-16 auf Philip V. sein Sohn Ferdinand VI. gefolgt * •*)),
bis 1759, wo er wansinnig ward, und seinen jüngeren
Halbbruder Karl lll., der zeither König von Neapel und
Sicilien gewesen, zum Nachfolger hatte, wärend Neapel
und Sicilien an deffen dritten Sohn Ferdinand IV. gegeben
ward "). Karl Hl. war in Italien schon von der neuen
Statsweisheit des Jahrhunderts berürt worden. Er ver¬
suchte nun auch Reformen in spanischen Verhältnissen, ob-
wol mit weit schüchternerer Hand als in Italien. Das
Nationalgefül der Spanier war aber schon dadurch verlezt,
daß die oberste Leitung der spanischen Angelegenheiten den
Händen zweier Italiener, des Marchese Squillace und eines
Grimaldi, anvertraut ward. Der Marchese Squillace, der
schon durch den Versuch, die Verhältnisse der spanischen
Colonien in Amerika umzugestalten, algemeine Unzufriden-
heit erregt hatte, hatte die Unklugheit unter den vilen neuen
Einrichtungen, die er auch für Spanien betrib, solche zum
Teil zu wälen, welche das Volk gewissermaßen persönlich
berüren mußten; solche die in dessen liebste Sitten eingrif-
fen, die gewönlichsten Lebensbedürfnisse verteuerten, die her¬
gebrachte Volkskleidung (den breilkrämpigen Hut und lan¬
gen Mantel) verfolgten. In Folge dieser Misgriffe kam eS
am S3ten März 1766 zu einem Volksaufstande der Madre-
leñen, durch welchen sie die Entlaßung des Marchese de
Squillace erzwangen. An Squillaces Stelle trat als diri-
girender Minister der Graf Aranda, welcher von dem fran¬
zösischen Hofe gewonnen, bei Karl III. (indem er ihm glaub-
•) S. c*tn S. -KU.
•*) Btt älteste Sohn war blödsinnig; der zweite präsumiioer Erbe der spanischen
Monarchie, mit welcher Neapel und Sililien nicht pereinigt werden durste.