Full text: Lehrbuch der Staatskunde der vornehmsten europäischen Staaten

344 Neapolis. 
Die Gewalt des Pabstes im K. Neapolis ist 
nicht groß, seine Bullen muͤssen die koͤnigl Be⸗ 
slaͤtigung haben, und seine Rechte werden immer 
mehr eingeschraͤnkt. In Sicilien uͤhet der Koͤnig 
vermoͤge der sogenannten sicilianischen Monar⸗ 
chie die paäbstliche Gewalt aus. Man verstehet 
darunter die Rechte die die P. Gregor vri. 
und Urban i den Koͤnigen von Sie lien ertheilt 
haben als Legaten a Latere in allen Kirchen⸗ 
angelegenheiten in ihrem Namen uneingeschraͤnkt 
zu handeln. Der Koͤnig hat dazu ein Tribunal 
ernannt dessen Vorsitzer Richter den Monar⸗ 
chie Sicilien heißt von dem in keinem Falle 
an den Pabst appelliren kann so daß dem roͤ⸗ 
mischen Stuhle dabey nur das Praͤventionsrecht 
uͤbrig ist S. Desfense de la Monarchie de 
dieile eontenant Plistoire abregẽe de dicile quand 
elle sut conquise per Roser 1714. und dage, 
gen Istoria della pretesa Mouarchia di Sicilia 
Roma 1715. J 
Gesnch· Die Zahl der Geistlichkeit ist ungemein 
hite gros, und sie ist außerordentlich reich. 
In Neapolis sind 20 Erʒbischoͤse und 107 
Bischoͤse von denen viele exemt sind. In Si⸗ 
cilien sind 3 Erzbißthuͤmer, und 8 Bißthuͤmer. 
Die Zahl der Kloͤster und der Ordensgeisilichen 
ist außerordentlich gros; man faͤngt aber an 
die Kloͤster einzmiehn und ihre Bewohner zu 
vermindern. Ihr Neichthum ist so gros, daß 
man glaubt, daß aller Einnahme des ganzen 
Lan
	        
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