Full text: [Teil 1, [Schülerbd.]] (Teil 1, [Schülerbd.])

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3. Macht nur die Sonne ein freundlich Gesicht, 
singt nur das Vöglein im Strauch, 
fehlt nur ein Plätzchen im Grünen mir nicht, 
bin ich gar fröhlich doch auch. 
4. Wüßte fürs Reisen manch herrliches Ziel; 
doch, wenn es diesmal nicht geht, 
auch in der Nähe gibt's Freuden gar viel, 
wenn man das Freuen versteht. M. Meißner. 
133. Ferientage bei dem Onkel auf dem Lande. 
Die viunrette 
E war an einem schönen Morgen im Hochsommer. Gerade schlug es 
sechs von den zahlreichen Türmen der Stadt, als vor dem Hause 
des Herrn Braun ein leichter Wagen anhielt, wie ihn die Gutsbesitzer 
auf dem Lande zu Besuchen in der Nachbarschaft zu haben pflegen. 
Der rüstige Knecht auf dem Kutschersitze kündigte durch das Knallen 
seiner Peitsche seine Ankunft an, und bald traten Ida, Adolf und 
Gretchen, die Kinder des Herrn Braun, xeisefertig aus dem Hause. Sie 
stiegen ein; die Sachen, welche mitgenommen werden sollten, wurden 
rasch aufgepackt; der Vater und die Mutter, die am Schlage standen, 
wechselten noch einige Worte mit Hans, dem Kutscher; — dann fuhren 
die Kinder nach einem herzlichen Abschiede von den Eltern ab. Wie 
freuten sie sich, als der Wagen mit ihnen davonrollte! Sie sollten ja 
nun die lieben Verwandten wiedersehen und das schöne Gut kennen 
lernen, das der Onkel Theobald im vorigen Jahre gepachtet hatte und 
jetzt mit seiner Familie bewohnte. 
„Wie lange haben wir zu fahren, bis wir in Grüntal sind?“ 
fragten die Kinder. „In drei kleinen Stunden sind wir da,“ antwortete 
Hans. „Wir wollen nicht zu schnell fahren, denn die Gegend ist schön, 
und es gibt unterwegs manches zu sehen.“ 
Aus den breiten und geraden Straßen der Vorstadt ging es hinaus 
auf die Landstraße, welche von stattlichen Ulmen und dichtbelaubten 
Linden eingefaßt war. Zu beiden Seiten lagen hübsche Landhäuser 
anmutig zwischen blühenden Gärten, grünen ückern und wallenden 
Kornfeldern; manche schauten mit ihren Türmchen, Erkern und Säulen— 
hallen gar schön und vornehm drein. Bald erblickte man an der Straße 
und inmitten der Felder und Wiesen auch weitläufige Bauernhäuser 
und freundliche Gartenwirtschaften, die durch lockende Inschriften und 
bunte Fahnen zur Einkehr einluden, wie auch niedrige Hütten armer
	        
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