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Seegewürm Jagd zu machen. Während der Flutzeit, die ihnen
einen Teil ihrer Nahrung entzieht, sitzen sie dann ruhig am
Lande, auf den Wiesen, hinter den Deichen, um die genossenen
Speisen ZU veidauen. (Johann Georg Kohl.)
29. Das Eismeer.
Die beiden Meere, welche sich an dem nördlichen und südlichen
Pole unserer Erdkugel befinden, heißen Polarmeere, und weil sie
mit ewigem Eise angefüllt sind, führen sie auch den Namen Eis¬
meere. Von diesen ist das nördliche Eismeer am zugänglichsten und
daher am bekanntesten. Es liegt noch nördlicher als Island und die
nördlichsten Gegenden von Norwegen und Schweden, ja über Spitz¬
bergen und Grönland hinaus. Daß sich in diesen Gegenden unauf¬
hörlich Eis erzeugt, ist leicht zu erklären, da hier der Sommer nur
einige Wochen dauert und auch dann von Kälte und Schneegestöber
nicht frei ist. Obgleich in dieser Zeit die Sonne gar nicht untergeht,
so kann sie doch nur wenig wirken, denn sie steht nie hoch am Himmel,
sondern ihre Strahlen fallen nur in schräger Richtung auf die Erde,
wodurch Entwickelung der Wärme immöglich wird. Man sollte nun
glauben, in einer Gegend, wo ewiger Frost herrscht, sei die Natur
tot und erstarrt, und es könne hier gar keine Merkwürdigkeiten geben.
Dies ist aber nicht der Fall. Wie alle Teile der Erde reich sind an
mannigfachen Eigentümlichkeiten, so hat auch das Eismeer seine Merk¬
würdigkeiten, die den forschenden Blicken des Menschen nicht ent¬
gangen sind.
Das Eis dieses Meeres ist schon die erste und vorzüglichste Merk¬
würdigkeit desselben. Man unterscheidet festliegendes Eis und Treib¬
eis. Nähert sich der Schiffer aus wärmeren Gegenden her dieser:
Regionen, so gewahrt er schon von ferne das Eis, besonders dann,
wenn die Sonne hell scheint, als einen blendend hellen Streif; er nennt
diese Erscheinung den Eisblick. Dann stößt er zuerst auf das Treib¬
eis. Dies ist vor: verschiedener Art; teils sind es Eisfelder von außer¬
ordentlicher Ausdehnung, teils Eisberge, die hoch aus dem Wasser
hervorragen. Je näher man dem Pole kommt, desto mehr nimmt die
Anzahl der Eisberge sowie ihre Größe zu. Oft zählte:: die Schiffer
200 solcher schwimmenden Eisberge, wovon die kleinsten dem Schiffe
an Größe nichts nachgaben; die größten ragten aber 200 bis 300 Fuß
aus dem Wasser hervor. Unaufhörlich verändern die Eisfelder und