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im S. und dem Kilima-Ndscharo im dem indischen Oeean und den großen
Seen Nyassa, Tanganyika und Viktoria gelegen. — Englisch ist die Nord-
Hälfte von Britisch-Centralafrika; ferner Britifch-Ostafrika, das Ge-
biet nördlich von Dentsch-Ostafrika bis zum Jnba (fpr. dfchnba), nebst Uganda
im Seengebiete; endlich die Nordküste des Somallandes. — Italien be¬
sitzt das ganze Osthorn (mit Ausnahme der englischen Somälküste) und die
Kolonie Erythräa, ein Küstengebiet am roten Meere; es beansprucht die
Schutzherrschaft über Abessiuieu. — Den Franzol'en gehört Obok, ein Gebiet
in der Westecke des Golfs von Aden.
Hafenplätze des Seenhochlandes:
4. Dar-es-SalZ.ni (d. h. Friedensgau), Hauptort und Sitz des Gonver-
nenrs von Deutsch-Ostasrika.
5. Bagamoyo, erster Handelshafen des deutschen Schutzgebietes, Aus-
gaugspuukt der bedeutendsten zum Seengebiet führenden Karawanenstraßeu.
Hafenstädte des Alpenlandes von Abessinien:
6. Zeila, Haupthafen für Südabessinien, Ausfuhr von Straußenfedern,
Häuten und Kaffee, letzterer aus der blüheudeu Oase Harar. Zeila ist gleich
dem großen Hasen Berbera in englischen Händen.
7. Massaua, Hauptort der erythräischen Kolonie, europäisch aussehende,
aber sehr ungesunde Stadt mit bedeutender Ein- und Ausfuhr.
Deutsch-Ostafrika.
§ 77. Dem Ocean zunächst liegt eine breite, teilweise sumpfige Küsten-
ebene, welche das ostafrikanische Bergland vom Meere trennt. Das stellenweise
noch ganz unbekannte Innere trägt in reichem Wechsel Berg- und Alpenland-
schasten neben weiten Hochebenen voll Weiden, Steppen und Wüsten. Von den
Flüssen, welche dieses Hochland entwässern, ist nur der nicht sehr tiefe Rnfidji
schiffbar.
Das Klima ist sehr verschieden. In der Küstenzone ist es nur in unmittel-
barer Nähe des Meeres erträglich. Die üppige Pflanzenwelt weist nur wenige
Nutzpflanzen (Kokospalme an den Küsten) auf. Die Tierwelt ist reich an Wild
und Raubtieren. Von nutzbaren Mineralien ist am Nyassasee gute Steinkohle
entdeckt; unweit des Tanganyika liegen bedeutende Salzquellen.
Die Bewohner sind Bantnneger oder Mischlinge, welche Ackerbau (Neger-
Hirse, Mais, Reis, Hülsenfrüchte, Mangos, Limonen, Melonen) und Viehzucht
(Rinder) treiben. Der hervorragendste Stamm sind die Wanjamwesi, die Ge-
leitsmänner der Elfenbeinkarawanen nach der Küste und die vorzüglichsten Träger,
welche den Landbau fast gänzlich ihren Weibern überlassen.
Die Erwerbsquellen der Handelsgesellschaften, der Araber und Jndier
bestehen im Plantagenbau und im Handel. Erstem erstreckt sich besonders auf
Kaffee, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr und Gewürze. Der Handel beschäftigt
sich mit dem Ankauf und der Ausfuhr von Gummi arabicum, Nüssen der Kokos-
Palme, Kopal und Kautschuk, Öl und Reis, Bauholz und Elfenbein. Beide Er¬