Full text: Lesebuch für die Oberstufe der katholischen Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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sammen, indem sie uns am ersten Sonntage nach Pfingsten auf die 
Herrlichkeit des Höchsten hinweist, der, dem Wesen nach ein einiger, 
einziger Gott, sich in dreifacher Persönlichkeit als Vater, Sohn und 
Heiliger Geist geoffenbart hat. In gläubiger Demut sollen wir die 
allerheiligste Dreieinigkeit anbeten und mit den Seraphim und Cherubim 
in ein dreimal heilig, heilig, heilig einstimmen. 
Unmittelbar vor seinem Leiden stiftete der Heiland jenes aller¬ 
heiligste Sakrament, durch welches wir mit ihm auf das innigste ver¬ 
einigt werden und durch ihn auch mit Gott dem Vater und dem 
Heiligen Geiste.' In den Gestalten des Brotes wohnt er mit Gottheit 
und Menschheit auf unseren Altären, wo er durch die Priester täglich 
sein Opfer der Versöhnung unblutigerweise erneuert und alle Mit¬ 
glieder der Kirche zum Empfange seines Fleisches und Blutes einladet. 
In den Trauertagen der Karwoche konnte die Einsetzung dieses hoch¬ 
würdigsten Sakramentes nur in stiller, wehmütiger Andacht gefeiert 
werden. Darum begeht die Kirche am Donnerstag nach dem Drei¬ 
faltigkeitssonntage noch ein Freudenfest, das heilige Fronleichnamsfest, 
an welchem wir in heiligem Jubel das Geheimnis preisen und anbeten, 
welches der Herr als das Vermächtnis seiner unendlichen Liebe uns 
hinterlassen, als Unterpfand des ewigen Lebens uns gegeben hat — 
und vor welchem Engel und Erzengel ihr Antlitz verhüllen und in 
schweigender Anbetung in den Staub sinken. An diesem Feste öffnen 
sich die Pforten des Tempels, und der König aller Könige, der Fürst 
des Friedens zieht einher, umgeben von der jubelnden Menge seiner 
Gläubigen. Wie ehemals in Jerusalem, so bezeichnen auch hier Zweige 
und Blumen den Weg, welchen er wandelt, und wie vordem in seinem 
Leben auf Erden, so spendet er auch jetzt wieder die Fülle des Segens, 
wo er vorübergeht. Sein Volk begleitet ihn und freut sich des 
Glückes, das ihm durch die Gnade des Herrn zuteil geworden: den 
wahren Glauben zu besitzeu und denselben vor den Augen der ganzen 
Welt bekennen zu dürfen. 
Nun haben wir die wichtigsten Geheimnisse unserer heiligen 
Religion gefeiert. Was die Kirche uns an den Sonntagen nach 
Pfingsten von den Lehren und Thaten unseres Heilandes verkündet, 
das soll unsern Glauben vermehren, unsere Hoffnung stärken und 
unsere Liebe entflammen. Die großen Gnaden, welche uns zuteil 
geworden sind, sollen sich auch fort und fort wirksam zeigen in einem 
gottgeheiligten Wandel, auf daß wir mit den: Apostel sagen können: 
Ich lebe, doch nicht ich lebe, sondern Christus lebt in 
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