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häusern des Landes aber stiegen zu derselben Stunde aus den Herzen
von Millionen CLob- und Dankgesänge und das Gebet zum Himmel
empor, daß der Allmächtige den Lebensabend des großen Mannes,
dem das Vaterland so viel verdankt, fernerhin behüten und segnen
möge. Am 24. April 1891 entschlief Moltke sanft und friedlich
Nach Protzen.
35. Der deutsche Krieg 1866.
1. Friedrich Karl, der rote Reiter, 5. Bei Sadowa in der Mitten
führte hunderttausend Streiter, hat Prinz Friedrich Karl gestritten,
hurra, Preußen, vorwärts marsch! General Herwarth stürmt von rechts
Er rückt' auf die Feinde mutig, und der Kronprinz auf der Linken
thät sie schlagen dreimal blutig läßt die blanke Klinge blinken
mit der Armee schon auf dem Marsch. hell im Sturme des Gefechts.
2. Unser Kronprinz auf der Linken, 6. So ward am Korneliustage
mit dem Degen thät er winken Benedek auf's Haupt geschlagen
seinen Steinmetz sich heran, wundervoll bei Königgrätz,
der sollt' ihm ein Denkmal bauen. wo uns König Wilhelm führte,
Hunderttausend mußten hauen der uns selber kommandierte:
gleich mit blankem Eisen dran. „Unserm Könige gerät's“
3. Als das Denkmal aufgerichtet, 7. Darauf ging es lustig weiter,
da ward nach Berlin berichtet Fußvolk, Artill'rie und Reiter
eine rechte Preußenpost: bis ins Herz von Osterreich
„Wir sind rechts und links im Siegen, Friedrich Karl hat schon ge anden
hoch die Preußenadler fliegen, in dem schönen Ungarlande,
wenns auch blut'ge Opfer kost't.“ als der Friede wurde gleich.
4. Darauf zog mit Gottes Segen 8. Laßt die Preußenfahnen fliegen,
König Wilhelm blank den Degen, Schwarz und Weiß wird immer siegen;
König Wilhelm, unser Held. denn dem Könige gerät's.
Der ließ Moltken kalkulieren, Hoch die Herzen, hoch die Hände,
wie man sollte attakieren und bis an der TCage Ende:
auf den Benedek im Feld. „Hoch der Held von Königgrätz!“
Georg Heseliel,
36. Von Ems nach Berlin.
15. Juli 1870.
Tiefer Friede ruhte über der Welt. Auch der lang hinausgesponnene
Kampf des Winters mit dem Sommer war beendet, und der warme Sonnenschein
war zur Herrschaft gekommen. Die Eisenbahnzüge füllten sich täglich mehr mi
fröhlich den Städten entfliehenden Reisenden. Kranke und Angegriffene eilten
hoffnungsvoll in die Bäder, in die Berge, an die See.