Full text: [Teil 4, [Schülerbd.]] (Teil 4, [Schülerbd.])

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10. Mschiedsworte eines Vaters an feinen Zahn. 
1. Du wanderst in die Welt hinaus 
auf dir noch fremden wegen; 
doch folgt dir aus dem stillen Haus 
der treusten Liebe Segen! 
2. Lin Lnde nahm das leichte 
Spiel; 
es naht der Ernst des Lebens; 
behalt' im Auge fest dein Ziel, 
geh keinen Schritt vergebens. 
3. Gerader Weg, gerades Wort! 
so will's dem Mann gebühren, 
wer Ehre sich erwählt zum Hort, 
den kann kein Schalk verführen. 
4. Nimm auf die Schultern Last 
und Müh' 
mit frohem Gottvertrauen 
und lerne, wirkend spät und früh, 
den eignen Herd dir bauen! 
5. halt hoch das Haupt, was dir 
auch droht, 
und werde nie zum Knechte! 
Brich mit dem Armen gern dein 
Brot 
und wahre deine Rechte! 
6. Treib nicht mit heil'gen Dingen 
Spott 
und ehre fremden Glauben 
und laß dir deinen Herrn und 
Gott 
von keinem Zweifler rauben! 
7. Und nun ein letzter Druck der 
Hand 
und eine letzte Bitte: 
„halt' dich getreu im fremden Land 
zu deines Volkes Sitte!" 
Julius Sturm. 
11. Lehren und Lernen. 
I. 
Zum Lernen ist niemand zu alt. — Nichtswissen ist keine Schande, 
aber nichts lernen wollen ist eine Schande. — Ohne Fleiß kein Preis. 
Volksmund. 
II. 
Alte soll man ehren, Jungen soll man wehren, 
Weise soll man fragen, Narren ertragen. 
Sonst hielt man viel auf alten Brauch 
und Vätersitten, tu es auch! 
Eh du von einer weichst, schau’ hin: 
ist auch vielleicht ein Segen drin? Klaus Harms. 
12. Herrschen und Dienen. 
1. Wer ist ein unbrauchbarer Mann? 
Der nicht befehlen und auch nicht gehorchen kann. 
2. Mit einem Herren steht es gut, 
der, was er befohlen, selber tut. 
3. Der Herr muß selber sein der Knecht, 
will er’s im Hause haben recht. 
Wolfgang v. Goethe.
	        
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