18
9. Ich aber will aus mich raffen,
mein Zaitenspiel in der Hand,
die Weiten der Erde durchschweifen
und singen von Land zu Land.
Adelbert v. Thamisso.
18. Zum Tagewerk.
1. Gehe hin in Gottes Namen, greif dein werk mit Freuden an;
frühe säe deinen Samen! was getan ist, ist getan.
2. Zieh nicht aus nach dem Entfernten! was dir nah' liegt, mußt
du tun; säen mußt du, willst du ernten; nur die fleiß'ge Hand wird ruhn.
3. Müßig stehen ist gefährlich, heilsam unverdroßner Fleiß, und es
steh' dir abends ehrlich an der Stirn des Tages Schweiß.
4. weißt du auch nicht, was geraten, oder was mißlingen mag, folgt
doch allen guten Taten Gottes Segen für dich nach.
5. Geh denn hin in Gottes Namen, greif dein Werk mit Freuden an;
frühe säe deinen Samen; was getan ist, ist getan.
Philipp Zpitta.
19. Die Arbeit und ihr Segen.
I.
Erst besinn’s, dann beginn’s! — Tu du das Deine, Gott tut das
Seine. — Wer fleißig ist in seinem Stand, den segnet Gott mit milder
Hand. — Lust und Liebe zum Dinge macht Mühe und Arbeit ge¬
ringe. — Das Werk lobt den Meister. — Was deines Amtes nicht ist,
da laß deinen Vorwitz. — Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert. —
Wie die Arbeit, so der Lohn. — Fleißiger Spaten ist immer blank. —
Handwerk hat einen goldenen Boden. — Das Ende krönt das Werk.
Volksmund.
II.
1. Liegt dir gestern klar und offen,
wirkst du heute kräftig, frei,
kannst auch auf ein Morgen hoffen,
das nicht minder glücklich sei.
Wolfgang- v. Goethe.
2. Wer den Besten seiner Zeit genug getan,
der hat gelebt für alle Zeiten.
Friedrich v. Schiller.
y's20. Des Hauses Kreuz.
Am Ausgange des Dorfes, nahe dem Walde, steht ein strohge¬
decktes Haus, davor eine mächtige Linde. Von hier aus hat man einen
weiten Blick über die Dächer auf das lang hingestreckte Wiesental