Full text: [Teil 4, [Schülerbd.]] (Teil 4, [Schülerbd.])

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gleichsam gleichgültig tuend, noch sechs hinzugefügt. Der Hofschulze 
trat wieder in die Tür, und der andre sägte brummend, bhne 
ihn anzusehen: „Da liegen die sechsundzwanzig, weil es einmal 
nichts anders sein soll.“ Der alte Bauer lächelte schalkhaft und 
sprach: „Ich wußte wohl, daß Ihr das Pferd kaufen würdet, 
Herr Marx, denn Ihr sucht für den Rittmeister in Unna eins zu 
dreißig Pistolen, und mein Bräunchen paßt Euch dazu wie bestellt. 
Ich ging auch nur in das Haus, um die Goldwage zu holen, und 
konnte vorhersehen, daß Ihr Euch unterdessen besonnen haben 
würdet.“ Der Alte, welcher in seinen Bewegungen bald etwas 
ungemein Rasches, bald wieder die größte Bedächtigkeit zeigte, je 
nachdem das Geschäft war, das er trieb, setzte sich an den Tisch, 
wischte langsam und sorgfältig seine Brille ab, spannte sie über 
die Nase und fing nun an, die Goldstücke genau zu wägen. Zwei 
oder drei musterte er als zu leicht aus, worüber der Pferdehändler 
ein heftiges Gezeter erhob, welchem der Hofschulze schweigend und 
kaltblütig, die Wage in der Hand behaͤltend, zuhörte, bis der 
andre statt der verworfenen vollwichtige hervorholte. Endlich war 
die Sache beendigt, der Verkäufer päͤckte bedächtig das Geld in 
ein Papier und ging mit dem Pferdehändler nach dem Stall, um 
ihm das Pferd zu üͤberliefern. 
8. Der Rezeptor wartete die Rückkunft der beiden nicht ab. 
„Mit solchem Klotz ist nichts anzufangen,“ sagte er, „aber wenn 
du uns nur nicht so ordentlich auf die Termine bezahltest, wir 
wollten dich!‘ — Er fühlte nach seinen urkundlichen Papieren in 
der Tasche, merkte an ihrem Knittern, daß sie noͤch darin seien, 
und schlich vom Hofe. Aus dem Stalle traten der Roßkamm, der 
Schulze und ein Knecht, welcher zwei Pferde, das des Roßkammes 
und die erkaufte braune Stute, hinter sich her führte. Der alte 
Schulze sagte, indem er die letztere zum Abschied streichelte: „Es 
tut einem immer leid, wenn man eine Kreatur, die man aufzog, 
losschlägt, aber wer kann dawider? — Nun, halte dich brav, 
Bräunchen!“ rief er und gab dem Tiere einen herzhaften Schlag 
auf die runden glänzenden Schenkel. Der Pferdehändler war 
indessen aufgestiegen und sah mit seiner langen Figur und der 
kurzen Schoßjacke unter dem breitkrempigen lackierten Hute, mit 
seinen erbsengelben Hosen über den dürren Lenden und den hoch— 
hinaufreichenden ledernen Kamaschen, mit seinen Pfundsporen und 
mit seiner Peitsche wie ein Wegelagerer aus. Er ritt, ohne 
Lebewohl zu sagen, fluchend und wetternd davon, die Brauͤne 
am Leitzaume nachziehend. Keinen Blick wandte er nach dem 
Gehöfte zurück, die Braune dahingegen drehte mehreremale den 
Hals um und wieherte wehmütig, als wollte sie klagen, daß ihre 
gute Zeit nun vorüber sei. Der Hosschulze blieb, die Arme in
	        
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