Full text: [Teil 4, [Schülerbd.]] (Teil 4, [Schülerbd.])

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5. Bei einer kühlen Quelle 
da macht' er endlich Halt; 
gezieret war die Stelle 
mit Blumen mannigfalt. 
Hier dacht' er sich zu legen 
zu einem Mittagschlaf, 
da rauscht' es in den Hägen, 
und stand vor ihm der Graf. 
6. Da hub er an zu schelten: 
„Treff' ich den Nachbar hie? 
Zu Hause weilt er selten, 
zu Hofe kommt er nie. 
Man muß im Walde streifen, 
wenn man ihn fahen will; 
man muß ihn tapfer greifen, 
sonst hält er nirgends still.“ 
7. Als drauf ohn' alle Fährde 
der Graf sich niederließ 
und neben in die Erde 
die Jägerstange stieß, 
da griff mit beiden Händen 
der Kaiser nach dem Schaft: 
„Den Spieß muß ich mir pfänden, 
ich nehm' ihn mir zu Haft. 
8. Der Spieß ist mir verfangen, 
des ich so lang' begehrt; 
du sollst dafür empfangen 
hier dies mein bestes Pferd 
Nicht schweifen im Gewälde 
darf mir ein solcher Mann, 
der mir zu Hof und Felde 
viel besser dienen kann.“ 
9. „Herr Kaiser, wollt vergeben, — 
Ihr macht das Herz mir schwer! 
Laßt mir mein freies Leben, 
und laßt mir meinen Speer! 
Ein Pferd hab' ich schon eigen, 
für Eures sag' ich Dank; 
zu Rosse will ich steigen, 
bin ich mal alt und krank.“
	        
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