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Voran, voran, voran! Hört ihr, Berge Böhmens, das
preußische Hurra? Der Marschall Vorwärts ist auferstanden.
Siegreich schallt der Sturmmarsch der Hohenzollern über Chlum;
die Preuͤßen sind drin. Schon sind die Linien Benedeks durch⸗
brochen, schon in heller Flucht. Die Trümmer ganzer Korps
decken den Boden, zahllose Gefangene und Geschütze befinden sich
in preußischen Händen; der besten Offiziere Tod ist zu beklagen.
Dennoch versuchen die Kaiserlichen sich zu setzen. Ihre Reserve⸗
reiterei stürmt an, ihre prächtigen Linien prallen wie ein Unwetter
herein und schwemmen die nächsten preußischen Häuflein mit sich
fort wie eine mächtige Woge. Undurchdringliche Staubwolken
wirbeln empor, aus denen hin und wieder die Blitze der Pistolen⸗
ind Karabinerschüsse aufleuchten. Die Leiber gefallener Rosse und
Reiter sperren den Weg. Bei dem harten Zusammenstoß wird
bald der eine Trupp nach kurzem Handgemenge in wilder Jagd über
offenes Feld in die Gehölze hineingejagt; bald sammelt sich der
ndre wieder, erwartet verstärkt aufßs neue den Anprall und
nimmt seinerseits in gestrecktem Galopp die Verfolgung auf.
Der verderbenbringende Reiterzug rast hin und her, Blut
und Trümmer zeigen auf seiner Spur den Weg, den er genommen,
von den aufsteigenden Feuersäulen der nahen Dörfer beleuchtet.
Immer enger und erbitterter entspinnt sich der Kampf. Endlich
lassen die österreichischen Weißmäntel ihre Gefallenen liegen und
gehn in schneller Flucht zurück.
Die österreichischen Bataillone befanden sich bereits in voller
Auflöfung und bezeichneten ihre Rückzugslinie mit weggeworfenen
Waffen.
überall gingen die preußischen Kolonnen im Laufschritt vor,
während in der Ferne die weißen Massen in voller Flucht den
Wäldern zueilten. Die langen Linien der preußischen Reiterei
ntwickelten sich mit lustig flatternden Standarten, ihre reitende
Artillerie bewegte sich vorwärts und ließ ihren Feuerschlünden
weiße Rauchwolken entsteigen.
Während die Sonne am westlichen Horizonte versank, loderten
überal in der Ebene die glimmenden Flammen auf, und die
schwarzen Mündungen der Geschütze sprühlen rote Feuergarben und
Glanalenfunken aus. Da befahl der königliche Sieger, das Feuer
gegen das flüchtende Heer einzuͤstellen. Der Greis dachte in seinem
müden und gerechten Sinn, daß es zwecklos und unchristlich sei,
die völlig Uberwundenen wehrlos hinzuschlachten. Und mehr! Vor
seiner Seele stand es klar und fest: Wie wir jetzt auseinander—
gekommen, so müssen wir suchen, dereinst wieder zusammenzukommen,
Preußen und sterreich, die deutschen Brudermächte, als gemeinsamer
Wall wider Westen und Osten.