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Zur Brautnachts-Morgenröte
Rust festlich die Trompete;
Wenn die Kanonen schrei'n,
Hol' ich das Liebchen ein.
Hurrah!
„O seliges Umfangen! ‘
Ich harre mit Verlangen.
Du Bräut'gam, hole mich,
Mein Kränzchen bleibt für dich."
Hurrah!
Was klirrst du in der Scheide,
Du helle Eisenfreude,
So wild, so schlachtenfroh!
Mein Schwert, was klirrst du so?
Hurrah!
„Wohl klirr' ich in der Scheide;
Ich sehne mich zum Streite
Recht wild und schlachtenfroh,
Drum, Reiter, klirr' ich so."
Hurrah!
Bleib' doch im engen Stübchen!
Was willst du hier, mein Liebchen?
Bleib still im Kämmerlein?
Bleib! bald hol' ich dich ein.
Hurrah!
„Laß mich nicht lange warten!
O schöner Liebesgarten,
Voll Röslein blutigrot
Und aufgeblühtem Tod!"
Hurrah!
So komm denn aus der Scheide,
Du Reiters Augenweide,
Heraus, mein Schwert, heraus!
Führ' dich ins Vaterhaus.
Hurrah!
„Ach, herrlich ist's im Freien,
Im rüst'gen Hochzeitreihen!
Wie glänzt im Sonnenstrahl
So bräutlich hell der Stahl!"
Hurrah!
Wohlauf, ihr kecken Streiter,
Wohlauf, ihr deutschen Reiter!
Wird euch das Herz nicht warm?
Nehmt 's Liebchen in den Arm!
Hurrah!
Erst that es an der Linken
Nur ganz verstohlen blinken;
Doch an die Rechte traut
Gott sichtbarlich die Braut.
Hurrah!
Drum drückt den liebeheißen
Bräutlichen Mund von Eisen
An eure Lippen fest!
Fluch, wer die Braut verläßt!
Hurrah!
Nun laßt das Liebchen singen,
Daß helle Funken springen!
Der Hochzeitmorgen graut,
Hurrah, du Eisenbraut!
Hurrah!
Theodor Körner (am 26. August 18X3).
38.
Wännerwaffen.
We ohne Waffe sei der Mann!
Ich meine nicht das Schwert,
So sehr es ihn auch ehren kann.
Wenn er es selber ehrt.
Doch andere Waffen gibt es noch,
Von Gott ihm umgeschnallt,