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Er also sich zur Seite kehrt
30 und tut, als hätt’ er’s nicht gehört.
Der Herr nach seiner Langmut drauf
hebt selber das Hufeisen auf
und tut auch weiter nicht dergleichen.
Als sie nun bald die Stadt erreichen,
35 geht er vor eines Schmiedes Tür,
nimmt von dem Mann drei Pfennig dafür.
Und als sie über den Markt nun gehen,
sieht er daselbst schöne Kirschen stehen,
kauft ihrer so wenig oder so viel,
40 als man für einen Dreier geben will,
die er sodann nach seiner Art
ruhig im Ärmel aufbewahrt.
Nun ging's zum andern Tor hinaus
durch Wies’ und Felder ohne Haus.
45 Auch war der Weg von Bäumen bloß;
die Sonne schien, die Hitz’ war groß,
so daß man viel an solcher Stätt’
für einen Trunk Wasser gegeben hätt’.
Der Herr geht immer voraus vor allen,
50 läßt unversehens eine Kirsche fallen.
Sankt Peter war gleich dahinterher,
als wenn es ein goldner Apfel wär’;
das Beerlein schmeckte seinem Gaum.
Der Herr nach einem kleinen Baum
55 ein ander Kirschlein zur Erde schickt,
wonach Sankt Peter schnell sich bückt.
So läßt der Herr ihn seinen Bücken
gar vielmal nach den Kirschen bücken.
Das dauert eine ganze Zeit.
60 Dann sprach der Herr mit Heiterkeit:
„Tätst du zur rechten Zeit dich regen,
hätt’st du’s bequemer haben mögen.
Wer geringe Ding’ wenig acht’t,
sich um geringere Mühe macht.“
so. Der gerettete Jüngling.
Von Johann Gottfried von Herder.
1. Eine schöne Menschenseele finden
ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist,