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durch den Ruhm seiner Waffen verherrlicht," sagte der erste. — „Diesen
Ruhm hat das Volk mit seinem Blute bezahlt," antworteten die Richter.
— „Er hat den Künsten und Wissenschaften Schutz geliehen," sagte ein
zweiter. — „Aber er hat den Pflug gering geachtet," entgegneten die
Richter. — „Er hat sich den Namen eines Gottesfürchtigen und Leut¬
seligen erworben," sagte ein dritter. Da fragte der älteste unter den
Richtern: „Hieß er auch seinem Volke und den Nachbarvölkern der
Gerechte? Dies ist der einzige Beiname, welcher denen ziemt, die gesetzt
sind über die Menschen, ihre Brüder." Die Zeugen verstummten. Jetzt
erhoben sich die Richter von ihren Sitzen und sprachen: „Der, welcher
im Lichte wohnt, hat die Seele des Toten gerichtet; wir aber richten
den Leib. Er soll ein Jahr unbegraben bleiben; denn es gibt nur
eine Herrschertugend, nämlich die Gerechtigkeit, und keine andere
Tugend ist ohne diese." ' W. v. Schlegel.
3. Bclsazer.
Die Mitternacht zog näher schon;
in stummer Ruh' lag Babylon.
Nur oben in des Königs Schloß,
da flackert's, da lärmt des Königs Troß.
Dort oben in dem Königssaal
Belsazer hielt sein Königsmahl.
Die Knechte saßen in schimmernden Reih'n
und leerten die Becher mit funkelndem Wein.
Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht';
so klang es dem störrigen Könige recht.
Des Königs Wangen leuchten Glut;
im Wein erwuchs ihm kecker Mut.
Und blindlings reißt der Mut ihn fort,
und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.
Und er brüstet sich frech und lästert wild;
die Knechteschar ihm Beifall brüllt.
Der König rief mit stolzem Blick;
der Diener eilt und kehrt zurück.
Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.
Und der König ergriff mit frevler Hand
einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.
Und er leert ihn hastig bis auf den Grund
und rufet laut mit schäumendem Mund:
„Jehova! Dir künd' ich auf ewig Hohn, —
ich bin der König von Babylon!"
Doch kaum das grause Wort verklang,
dem König ward's heimlich im Busen bang.