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ßimmet und die Muskate wächst, der große Blüthenbüschel mancher
Graspflanzen mit brennenden Farben, schwillt der Stengel von Saft,
färbt stch das breite Blatt mit dunklem, sammetschillerndem Grün.
Der dünne Halm unserer biegsamen Wiesengräser, der sich nur wenig
über den Boden erhebt und die feine Blüthenrispe beim leisesten Wind¬
hauche hin und her wiegt, wird in jenen Gegenden Asiens zum kno¬
tenreichen Bambusrohr, und dieser Halm ist so groß und fest, daß
er nicht nur zu Spazierstöcken, sondern auch zum Hausbau benutzt
wird. Dennoch schafft das gesellige Gras unserer Wiesen, in welches
sich der müde Wanderer behaglich niederstreckt, durch seine üppige
Nahrung für die Heerden ungleich mehr Nutzen, als die stolzen
Gräser Asiens, und so tritt auch im Pflanzenreiche, wie in der Men¬
schenwelt, das Segensreiche mit Bescheidenheit auf.
13. Das tägliche Krad.
O wundervolle Himmelsgabe
Auf Menschentischen, heil'ges Brod!
Die Hoffnung trug ein Korn zu Grabe,
O wundervolle Himmelsgabe!
Ein Halm erstand, des Auges Labe,
Mit hellem Grün im Morgenroth.
O wundervolle Himmelsgabe
Auf Menschentischen, heiliges Brod!
Und von geschnittnen goldnen Aehren
Kommt Segen nun in jedes Hauö,
Die Mühle klappt, den Kern zu klaren,
Und von geschnittnen goldnen Aehren
Muß weiter sich der Kern bewähren
In Fluth und Ofe»flammenbraus.
Und von geschnittnen goldnen Aehren
Koumlt Segen nun in jedes Hauö.
Von Liedern war der Halm umklungen;
Gott hat den schönen Halm bewacht.
Die Lerche hat sich aufgeschwungen;
Von Liedern war derHalm umklungen;
Auch Heimchen haben ihm gesungen,
Und Lüste wiegten ihn bei Nacht.
Von Liedern war der Halm umklungen;
Gott hat den schönen Halm bewacht.
Du Geber in der Sternenhalle,
Gepriesen seist du früh und spät!
Mit heil'gem Brod versorg' uns Alle
Du Geber in der Sternenhalle,
Erfreu' mit Erntcjubelschalle
Auch den, der oft nur Thränen sä't!
Du Geber in der Sternenhalle,
Gepriesen seist du früh und spät.
P. H. Welcker.
14. Was Mahl zu Heidelberg.
Von Würtemberg und Baden
Die Herren zogen aus,
Von Metz des Bischofs Gnaden
Vergaß das Gotteshaus!
Sie zogen aus zu kriegen
Wohl in die Pfalz am Rhein,
Sie sahen da sie liegen
Im Sommersonnenschein.
Umsonst die Rebenblüthe
Sie tränkt mit mildem Dust,
Umsonst des Himmels Güte
Aus Aehrenfeldern ruft:
Sie brannten Hof und Scheuer,
Daß heulte Groß und Klein;
Da leuchtete vom Feuer
Der Neckar und der Rhein.
Mit Gram von seinem Schlosse
Sieht eS der Pfälzer Fritz,
Heißt springen auf die Rosse
Zwei Mann auf einen Sitz.
Mit enggedrängtem Volke
Sprengt er durch Feld und Wald,
Doch ward die kleine Wolke
Zum Wetterhimmel bald.
Sie wollen seiner spotten
Da sind sie schon umringt,
Und über ihren Rotten.
Sein Schwert der Sieger schwingt.
Vom Hügel fleht man prangen
Das Heidelberger Schloß,
Dorthin führt er gefangen
Die Fürsten sammt dem Troß.