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entbehrt nicht des Reizes gefälliger Gliederung, wohlberechneter
Umrisse.
Wenn man hier wandelt, so glaubt man nicht, auf einem Markte
und unter Waren zu wandeln. Denn das Schöne gehört nicht bloß
dem, der es bezahlt; es erfreut jeden, der vorübergeht, und wo die
Dinge, mit welchen der Mensch sich umgibt, den herzerfreuenden
Stempel der Schönheit tragen, da haben alle an allem teil, und es
verwirklicht sich im besten Sinne das Ideal der Gütergemeinschaft.
Wir möchten wohl auch den Salbenmarkt durchschreiten und den
Kleidermarkt, wo mit der heimischen Tracht Moden des Auslandes,
megarische Mäntel, thessalische Hüte, amykläische und sikyonische Schuhe
Liebhaber und Abnehmer finden. Und am liebsten wohl möchten wir
die Bücherrollen mustern, die dort meist in zylindrisch geformten Be—
hältern zur Schau stehn. Gern möchten wir die breiten Blätter des
beschriebenen Papyros entrollen, die um runde, an den beiden Enden
mit elfenbeinernen oder metallenen Knöpfen verzierte Stäbe gewickelt
und von roten oder gelben Pergamentbändern zusammengehalten sind.
Aber der Lärm der Ausrufer, das Getümmel des Marktes ist
zu groß, als daß wir uns vertiefen könnten in die Bücherweisheit
der Athener.
Ein Kohlenbrenner aus Acharnä und ein Bandkrämer aus Hali—
mos wetteifern da soeben, im Vorüberwandeln ihre Ware anzu—
preisen. Ihnen gesellt sich ein dritter, welcher das Athenervolk auf⸗
fordert, seine vortrefflichen Lampendochte aus Binsenmark zu kaufen.
Bald aber tönt es von allen Seiten: „Kauft Ol!“ „Kauft Essig!“
„Kauft Scheiter!“ und dazwischen verkünden öffentliche Ausrufer, daß
diese und jene Schiffe im Hafen angekommen, daß diese und jene
Waren ausgeschifft worden, oder machen den Preis bekannt, welcher
für die Entdeckung des Täters eines Diebstahls oder für die Wieder—
bringung eines entlaufenen Sklaven ausgesetzt worden ist.
Was man im Gedränge des Marktes vermißt, sind die Frauen.
Kein Athener sendet seine Gattin oder Tochter auf den Markt. Er
sendet seinen Sklaven, oder er — geht selbst und besorgt in eigener
Person den Einkauf für das Familienmahl.
Auf der Agora stehn auch Wechslertische so gut wie in Piräus,
und der Athener legt seinen Barvorrat bei diesen Wechslern und
Bankhaltern nieder, um ihn nach Bedarf in kleinen Beträgen wieder
zurückzunehmen.
Der Athener hat unzählige Gründe, täglich wenigstens einmal
die Agora zu besuchen, und wenn es ihm dennoch zufällig an einem
Grunde fehlen sollte, so begibt er sich ohne Grund dahin. Er ist
überaus geselliger Natur. Beständiger Verkehr mit seinesgleichen ist