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Kind nich laten willen, Herr,“ säd de Daglöhner, „denn will ick taum
wenigsten mitgalm un will Sei dat Kind dragen." — „Ne, ne!" wehrte
Hawermann em af, „dat is kein Last för mi;" äwer dat kunn hei nich
wehren, dat de junge Fru sin Döchting strakte1) un küßte un üramer
wedder küßte, un dat de beiden truen Lüd’, as hei sine Weg’ gung, em
lang’ nahkeken2). Sei, mit Tranen in de Ogen, dachte mihr an dat Kind,
hei, in irnsten Gedanken, mihr an den Mann. — „Stine," säd hei, „so’n
Herrn krigen wi nich wedder." — „Dat weit de leiw’ Gott," säd sei, un
beid’ gungen trurig taurügg an ehre dägliche Arbeit.
Groth.
Klaus Groth, geboren 1819 zu Schleswig als Sohn eines Müllers, war nach seiner
Konfirmation einige Jahre Schreiber beim dortigen Kirchspielvogt, wurde Volksschullehrer und
starb 1899 als Professor der deutschen Sprache und Literatur in Kiel.
Matten Hafl.
Lütt Matten,^ de Has,
Kumm, lat uns tosam!
Jk kann as de Dam!
De mak sik en Spaß,
He weer bi't Studeern,
Dat Danzen to lehrn,
Un danz ganz allem
Op de achtersten Been.
De Krei, de spelt Fitel,
Denn geit dat canbitei,5)
Denn geit bat mal schön
Op de achtersten Been!"
Keem Reinke, de Voß,
Und dach: „Das en Kost!"
Un seggt: „Lüttje Matten,
So flink oppe Paddenr")
Un danzst hier alleen
Lütt Matten gev Pot.
De Boß beet em dot
Un sett sik in Schatten,
Verspif de lütt Matten:
De Krei, de kreeg een
Op de achtersten Been?
Vun de achtersten Been.
Abendfreden.
De Welt is rein so fachen,
As leeg se deep in Drom;
Man hört ni weenn noch lachen,
Se's lisen as en Bom.
Se snackt man mank de Bloeder,
As snack en Kind in Slap;
Dat sünd de Wegenleder
Voer Köh un stille Schap.
*) streichelte. — J) nachblickten. — 8) Klein Martin. — 4) Pfoten. — 6) lustig.