Die Früchte des Lebens- S. 309.
Früchte bringet das Leben dem Mann; doch hangen sie selten
Roth und lustig am Zweig, wie uns ein- Äpfel begrüßt.
Verstand oder Herz. S. 314.
Ob du der Klügste seist, daran ist wenig gelegen;
Aber der Biederste sei, so wie bei Rathe, zu Hau«.
3. Von Schiller.
Werke. Stuttgart und Tübinqen 1838. I.
Der Säemann. S. 384.
Siehe, voll Hoffnung vertraust dn der Erde den goldenen Samen
Und erwartest iin Lenz fröhlich die keimende Saat.
Nur in die Furche der Zeit bedenkst du dich Thaten zu streuen,
Die, von der Weisheit gesä't, still für die Ewigkeit blühn?
Die zwei Tngendwege. S. 410.
Zwei sind der Wege, auf welchen der Mensch zur Tugend emporstrebt;
Schließt sich der eine dir zu, thut sich der andre dir auf:
Handelnd erringt der Glückliche sie, der Leidende duldend.
Wohl ihm, den sein Geschick liebend auf beiden geführt!
Freund und Feind. S. 418.
Theuer ist mir der Freund; doch auch den Feind kann ich nützen:
Zeigt mir der Freund, was ich kann, lehrt mich der Feind, was ich soll.
Erwartung und Erfüllung. S. 426.
In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling;
Still, auf gerettetem Boot, treibt in den Hafen der Greis.
18.
Das Vaterunser.
Von Harnisch.
Entwürfe und Stoffe. Weißenfels 1840. III, 204.
Ein Kind ist geboren, die Eltern bringen es zum Bade der
Taufe, und es erhält den Namen, den es führen soll, und über das¬
selbe wird der Name des dreieinigen Gottes ausgesprochen und damit
zum erstenmale ^Gottes Name an ihm geheiligt.' — Es wächst
heran, es empfängt die Erkenntnis des Heils, und es bricht der
Einsegnungstag mit seinen Gebeten, Thränen, Gelübden und tiefen
Rührungen herein; aber alles, was gebetet wird, geht auf die Bitte:
Dein Reich komme!' — Der Jüngling ist Mann geworden und
steht mit der Erkornen seines Herzens vor dem Altar, Hand und
Herz mit ihr zum gemeinsamen Lebensgange zu verbinden, und ein
Diener der Kirche erklärt ihre Liebe und ihren Blick in die Zu¬
kunst durch die Bitte: Dein Wille geschehe auf Erden wie im
Himmel!' — Das Hans vermehrt sich, die Kinder sitzen wi^ Öl¬
zweige um den Tisch herum, und mit der Freude geht die Sorge