Full text: Deutsches Lesebuch ([Teil 4, [Schülerbd.]])

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Versunken in tiefes Linnen, 
Wird ihr das Herz so schwer 
Und ihre Tränen rinnen: 
„So einer war auch er!" Arno yoiz 
177. Won den Werhcherungen. 
Wenn in früherer Zeit ein armer Hausbesitzer sein Haus durch 
Brandunglück verlor, so zog er oft monatelang im Lande umher um sich 
Gaben zum Aufbau eines neuen Hauses zu erbetteln. Wenn dem Bauern 
die Hoffnung der Ernte in wenigen Minuten durch einen Hagelschlag 
vernichtet wurde, so war er nicht selten genötigt Schulden zu machen. 
Gar mancher ist durch Brand und Hagelschlag an den Bettelstab gekommen. 
Um die bittern Folgen solcher Übel und anderer Unglücksfälle ab¬ 
zuwenden, soweit dies dem Menschen möglich ist, sind Versicherungen 
aller Art eingerichtet: Feuer-, Hagel-, Vieh-, Transport-, Lebensver¬ 
sicherungen u. s. w. 
Die Feuerversicherung ist wohl zu unterscheiden in die staatliche 
Brandversicherung, die bei einem Brande den Gebäudeschaden ver¬ 
gütet, und in die Privat-Mobiliarversicherungen, die den Verlust der 
Hausgeräte, Kleider, Futtervorräte u. s. w. entschädigen. Wer sich in 
eine solche Mobiliarversicherung aufnehmen lassen will, gibt dem Ver¬ 
treter der Anstalt den Geldwert seiner Mobilien an und zahlt als Prämie 
einen gewissen Betrag im voraus, der dann jedes Jahr wieder zu leisten 
ist. So kann man sich mit kleinen, leicht aufzubringenden Zahlungen 
gegen solche unvorhergesehene Gefahren sichern und doch tun es viele 
Leute nicht. Es ist daher ganz gut, wenn der Staat einen gewissen 
Zwang ausübt, daß die Hausbesitzer wenigstens die Gebäude bei der 
Kgl. Brandversicherungsanstalt versichern lassen. Durch eine staatliche 
Hagel- und durch eine Viehversicherungsanstalt ist den Ökonomen eben¬ 
falls Gelegenheit gegeben sich vor Schaden zu bewahren. Möge keiner 
versäumen sich rechtzeitig versichern zu lassen! 
Auch für jene Leute, die kein Vermögen besitzen, sondern nur auf 
bte Arbeit ihrer Hände angewiesen sind, bestehen Versicherungen, die 
in Krankheit und im Alter oder nach dem Tode sehr wohltätig wirken. 
So gibt es allerlei Hilfskassen, z. B. Krankenkassen, Leichen- oder Sterbe¬ 
oereinskassen, Unfall- und Lebensversicherungen u. s. w., und niemand 
sollte es unterlassen durch den Beitritt zu solchen Hilfskassen oder Ver¬ 
sicherungen für sich und die Seinigen Vorsorge zu treffen für Zeiten der 
Erwerbsunfähigkeit oder für den Fall eines frühen Todes. 
Oberps Leseb.
	        
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