Full text: Deutsche Jugend ([Teil 5 = 6. - 8. Schulj., [Schülerbd.]])

Ö v oc J c 243 
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Weiter ziehen die Husaren, 
halten sich wie festes Erz, 
bis die tück'sche Feindeskugel 
Janos trifft ins junge Herz. 
„Eljen! Sieg!“ tönt seine Stimme, 
bis das Pferd ihn nicht mehr trägt.. 
Sinkt zur Erde ... Mutters Bündel 
unter seinen Kopf er legt. 
Und so stirbt auf Heimaterde 
für den König lächelnd er, 
und der Wind trägt in die Pußta 
des Husaren Heldenmär. 
Reite, Husar, reit' in den Tod! 
Färb' Feindeserde blutigrot. 
Reite, Husar, reit' in die Welt! 
Ungar muß leben und sterben als Held. 
118. Augenzeugen über den Untergang des Kreuzers 
„Magdeburg“. Zeitung. 
ir hatten schon lange gekreuzt und den Russen mehr Schaden 
zugefügt, als einstweilen gesagt werden darf. Jedenfalls 
denken die Russen an uns. Erst nach dem Kriege werden 
die Taten der „Magdeburg“ bekannt werden, und dann 
dürften sie ein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen 
Marine bilden. Sie krönte ihre Taten mit ihrem heldenmütigen Unter— 
gang, bei dem leider so viele Kameraden, an ihrer Spitze der wackere 
Kommandant, den Heldentod fanden. .. 
Es herrschte dichter Nebel. Die Aussicht war grau in grau verhüllt. 
Keine hundert Meter weit konnte man sehen. Wir fuhren, nachdem 
wir im Finnischen Meerbusen gekreuzt hatten, auf eine unbewohnte 
russische Insel zu. Es war Befehl gekommen, einem vor uns fahren— 
den Schiff, das uns den Weg zeigen sollte, zu folgen. Gefeuert sollte 
nicht werden. Alles mußte in großer Ruhe geschehen, um den Feind 
nicht zu alarmieren. Mit halber Kraft folgten wir dem Piloten. Plötz— 
lich war dieser im Nebel verschwunden. Nun galt es, auf eigene Faust 
weiterzufahren. Wir suchten uns nach der Seekarte den Weg. Da 
plötzlich — ein Knirschen, ein Zittern ging durch den stolzen Leib der 
„Magdeburg“. Ein leises Beben folgte. Wir waren auf eins der in 
dortiger Gegend zahlreichen Riffe aufgefahren. Wo wir uns befanden, 
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