Hause gegenüberliegenden Garten schimmern, von der Sonne beleuchtet, die
dunkeln Pomeranzen, die farbenglühenden Apfelsinen und aus dem kräftigen
Grün ihrer Blätter die bleichen Citronen hervor. Die sein gefiederten Zweige
des großen Pfefferbaumes neigen und bewegen sich unter dem leisen Hauche
der Morgenluft und lassen die zierlichen Trauben ihrer roten Früchte sehen.
Die Knospen der Feigenbäume bräunen sich und sangen an zu glänzen und
zu schwellen. Über die Mauer hängen der weißblühende Jasmin und die
blauen Blumen des Immergrün zwischen üppig wucherndem Epheu herab,
dessen goldgelbe Blütenballen förmlich in der Sonne funkeln. Und über
all diese Farben- und Blütenpracht hinaus nicken purpurfarbene Rosen zu
uns herüber und scheinen zu sagen: „Freuet euch an uns, denn hier ist
Die Peterskirche zu Dtom.
Sommer, und bei euch zu Hause liegen Eis und Schnee über der Erde,
und kein Vogel singt, kein Schmetterling wiegt sich dort über den Blumen¬
kelchen wie hier; es ist alles tot im Norden — und ihr lebt mit uns im
Süden und im Frühlinge!"
Unten in der Straße führen Weltgeistliche in ihren langen, schwarzen
Gewändern die verschiedenen Klassen einer Schule zur Messe. Einzelne
Kapuziner aus dem nahe gelegenen Kloster fangen an, sich blicken zu lassen.
In langen Reihen treibt man die beladenen Maultiere vorüber, welche
Kalk und Gips und Holz nach den verschiedenen Werkstätten tragen. Hier
ruft ein Fischhändler seine Fische, dort ein Landmann den wohlschmeckenden
weißen Ziegenqnark ans, der hier bei den weniger Bemittelten die Stelle
der Butter vertritt. In großen, offenen Körben werden die herrlichsten