Full text: [Teil 6 = 6. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 6 = 6. Schuljahr, [Schülerband])

Hause gegenüberliegenden Garten schimmern, von der Sonne beleuchtet, die 
dunkeln Pomeranzen, die farbenglühenden Apfelsinen und aus dem kräftigen 
Grün ihrer Blätter die bleichen Citronen hervor. Die sein gefiederten Zweige 
des großen Pfefferbaumes neigen und bewegen sich unter dem leisen Hauche 
der Morgenluft und lassen die zierlichen Trauben ihrer roten Früchte sehen. 
Die Knospen der Feigenbäume bräunen sich und sangen an zu glänzen und 
zu schwellen. Über die Mauer hängen der weißblühende Jasmin und die 
blauen Blumen des Immergrün zwischen üppig wucherndem Epheu herab, 
dessen goldgelbe Blütenballen förmlich in der Sonne funkeln. Und über 
all diese Farben- und Blütenpracht hinaus nicken purpurfarbene Rosen zu 
uns herüber und scheinen zu sagen: „Freuet euch an uns, denn hier ist 
Die Peterskirche zu Dtom. 
Sommer, und bei euch zu Hause liegen Eis und Schnee über der Erde, 
und kein Vogel singt, kein Schmetterling wiegt sich dort über den Blumen¬ 
kelchen wie hier; es ist alles tot im Norden — und ihr lebt mit uns im 
Süden und im Frühlinge!" 
Unten in der Straße führen Weltgeistliche in ihren langen, schwarzen 
Gewändern die verschiedenen Klassen einer Schule zur Messe. Einzelne 
Kapuziner aus dem nahe gelegenen Kloster fangen an, sich blicken zu lassen. 
In langen Reihen treibt man die beladenen Maultiere vorüber, welche 
Kalk und Gips und Holz nach den verschiedenen Werkstätten tragen. Hier 
ruft ein Fischhändler seine Fische, dort ein Landmann den wohlschmeckenden 
weißen Ziegenqnark ans, der hier bei den weniger Bemittelten die Stelle 
der Butter vertritt. In großen, offenen Körben werden die herrlichsten
	        
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