fullscreen: Was die Zeiten reiften

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Oft ruht er aus auf moosgen Steinen, 
matt von der Bürde, die er trug. 
Ich glaub, sein Vater webt dem Kleinen 
zum Hunger- bald das Leichentuch! 
— Rübezahl ?! 
Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt an Blüte. 
Am Baum der Menschheit drängt sich Blüt an Blüte, 
nach ewgen Regeln wiegen sie sich drauf; 
wenn hier die eine matt und welk verglühte, 
springt dort die andre voll und prächtig auf. 
Ein ewig Kommen und ein ewig Gehen, 
und nun und nimmer träger Stillestand! 
Wir sehn sie auf, wir sehn sie nieder wehen, 
und jede Blüte ist ein Volk, ein Land! 
Wir, die wir wandeln noch auf jungen Sohlen, 
sahn doch schon manche sterbend und geknickt. 
Vom Steppengeier ward die Rose Polen 
vor unsern Augen wild und grimm zerpflückt! 
Durchs Caub Hispanien ernst auf ihrem Gange 
stürmt die Geschichte — ob es fallen muß? 
Ob nicht ein andres, morsch und faul schon lange, 
zerflatternd hinsaust übern Bosporus ꝰ 
Doch neben diesen, die des Weltgeists Weben 
vom Aste schüttelt mit gewaltger Kraft, 
sehn wir ans Licht auch andre Triebe streben, 
hellaugig, freudig, voll von jungem Saft. 
O, welch ein Sprossen, welch ein reich Entfalten! 
O, welch ein Drang in alt und neuem Holz! 
Wie manche Knospe sahn auch wir sich spalten, 
wie manche platzen, laut und voll und stolz! 
Ferdinand Freiligrath. 
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