Full text: Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse

§. 109. Die französischen Revolutionskriege. 327 
bardei gegen einen Theil des venetianischen Gebiets abtreten 
und die neugeschaffene ligurische und cisalpinische 
Republik anerkennen. 
Hierauf verlangte Frankreich die Abtretung des linken 
Rheinufers, verwandelte nach Gefangennehmung des Papstes 
Pius VI, den Kirchenstaat in eine römische Re¬ 
publik, die Schweiz in eine helvetische, und 
sandte 1798 den General Bonaparte nach Ägypten, 
um sich dort für die an England verlorenen Colonieen zu 
entschädigen. 
Durch die Erstürmung Alerandria's und den 
Sieg bei den Pyramiden über die Mameluken 
fiel fast ganz Ägypten in die Hände der Franzofen, und nur 
ihre Unternehmung auf Syrien mißlang. 
Unterdessen schloßen England, Österreich, Rußland und 
andere Mächte 
1798 die zweite Coalition und erneuerten den Krieg. Schon 
hatte der Erzherzog Karl die Franzosen über den Rhein 
zurückgedrängt, und der russische General Suwarow ihnen 
ganz Italien genommen: als Bonaparte plötzlich aus Ägyp¬ 
ten nach Frankreich zurückkehrte, die Directorialregierung 
stürzte und, als Meister und Erbe der Revolution, 
1799 die Consularregierung (mit drei Consuln, dem Tri- 
bunate, dem gesetzgebenden Körper und dem Erhaltungssenate) 
errichtete. 
Hierauf schickte er ein Heer unter Moreau nach 
Deutschland, und während dieser siegreich bis Wien vor¬ 
dringt, geht er selbst über die Alpen, erobert Italien wieder 
und zwingt 
1891 tm Frieden zu Lüneville die Abtretung des 
linken Rheinufers, die Entschädigung der rheinischen 
Fürsten auf Kosten des übrigen Deutschlands (namentlich der 
geistlichen Reichsstände und der Reichsstädte), die Anerkennung 
der bisher geschaffenen Republiken und die Umbildung Tos- 
cana's in das Königreich Etrurien.
	        
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