Full text: Aus deutschen Lesebüchern (Bd. 2, [Schülerbd.])

Müller: Frühlingseinzug. 
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der bunte Teppich? Warum ist Gott der Herr ein reicher Wirt? Warum 
wird er nicht ärmer? Welches ist sein weiter Saal? Welches sind die 
Tische? Womit sind diese gedeckt? Worin besteht das Frühlingsmahl? 
Wer sind die Gäste? (Str. 4 und 6.) Wer ist der Himmelspilger? Warurn 
so genannt? Was sind in B die bunten Sträuße? Was -ist in den Engeln 
Personifiziert? (Die warmen Mailüfte.) 
II. Vertiefung. 1. Gliederung des Inhalts. 
A. Str. 1—2. Wer hat die Blütenpracht geschaffen? Str. 3. Gott, 
der reiche Wirt, ist es gewesen. Str. 4—6. Wie Gott noch weiter sich 
als Wirt erweist, und wer die Gäste sind. Str. 7. Was Gott von dem 
vornehmsten Gaste, dem Menschen, verlangt. 
B. Str* 1—2, Vers 2. Der 1. Abschnitt enthält ebenfalls die Frage: 
Wer hat die Blütenpracht geschaffen? Auch der 2. Abschnitt Str. 2, 
Vers 3 und 4 enthält dieselbe Antwort, daß es Gott getan hat. Der 3. 
Abschnitt (Str. 3 und 4) gibt an, durch wen es Gott getan hat. Der 4. 
Abschnitt (Str. 5) erzählt, daß die Blütenpracht wirklich in einer 
Nacht entstanden ist. 
2. Nutzanwendung für Herz u n d Geist. Beide Gedichte geben 
dem Gedanken Ausdruck: Gott, der Herr, schmückt die Natur 
zur Freude der lebendigen Geschöpfe und besonders des 
Menschen. — A fordert uns noch besonders auf, nach dem Genusse 
Gott anbetend zu danken. 
3. Poetische und sprachliche Darstellung. A ist reich an 
schönen Bildern und Ausdrücken (vergl. die Frage in Str. 1); fast alle 
Hauptwörter sind mit wohlklingenden Attributen geschmückt (w e i ß e, duf¬ 
te n d e Tücher, grüner Rand, das hohe, blaue Zelt, der bunte Tep¬ 
pich, der gute, reiche Wirt, der weite Saal, das große Frühlings¬ 
mahl, süßer Düfte Schaum, des Wirtes Stimme usw.). B ist sprach¬ 
lich einfacher, ohne Vergleichungen und schmückende Beiwörter. Hinsicht¬ 
lich des Versmaßes haben beide Gedichte manch Gleichartiges. Das Vers¬ 
maß ist in A jambisch-anapästisch, in B rein jambisch, B wechselt mit vier¬ 
und dreifüßigen Versen, während A durchgängig dreifüßige Verse hat. In 
A ist der Versschluß wechselnd klingend und stumpf, in B nur stumpf. 
In beiden Gedichten reimen sich nur die 2. und 4. Zeile. 
III. Verwertung. Rede- und Stilübungen, a) Löse die tut 
Müllerschen Gedichte gebrauchten Vergleiche und Bilder auf (z. B. Die 
weißen über das Land gebreiteten Tücher sind die vielen Blüten, welche 
die Bäume usw. schmücken. Das hohe, blatte Zelt ist der klare Himmel, 
welcher usw.)! b) Wie ist Gott, der Herr, ein guter, reicher Wirt? 
W. D. 
151, A. Frühlingseinzug. 
Will,klm Müller. Vermischte Schriften. Leipzig 1830. I, S. 229. 
1. Die Fenster auf! Die Herzen ans! er toindet bang sich in der Brust») 
Geschwinde, geschwinde! und kramt zusammen seinen Wust4); 
Der alte WinterZ will heraus, geschwinde, geschwinde!») 
er trippelt2) ängstlich durch das Haus; 
AdL. II. 8. Aufl. 26
	        
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